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Alpen-Schick mit Charme (Teil 1).

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«Aber das machen doch nur Touristen», meint Kollege Pascal bei unserer Planung, wo es mit dem Mitfahrbillett hingehen soll. Nachdem ich ihm aber Bilder aus der anvisierten Region gezeigt habe, willigt er schnell ein. Klar, als passionierter Fotograf und erfolgreicher Instagramer hat er rasch erkannt, dass er viele passenden Sujets vor seine Linse kriegen würde. Im ersten Teil dieser Mini-Serie nehmen wir euch mit ins Berner Oberland.

So einigen wir uns und starten am Tag darauf unsere Reise in Bern. Der Ausflug soll uns via Gstaad nach Montreux führen, auf der berühmten GoldenPass Strecke, die von Luzern nach Montreux führt. Und das Beste daran: Dank dem Mitfahrbillett kann mein Kollege Pascal günstig mitreisen. Wir sind gespannt auf Neues und freuen uns, Orte der Schweiz zu entdecken, die wir noch nicht gesehen haben.

Ausflug mit dem Mitfahrbillett.

So seid ihr gemeinsam günstiger unterwegs: Vom 27. Februar bis 21. Mai ist das Mitfahrbillett erhältlich. Wenn du zum Beispiel ein GA oder eine Tageskarte hast, kannst du eine Begleitperson für nur 38 Franken auf einen Ausflug mit dem Zug mitnehmen. Auf sbb.ch/mitfahren findest du viele weitere Freizeitideen.

 

Unsere erste Etappe führt von Bern nach Gstaad. Gstaad – da denkt man an Glitzer und Glamour, Prinz Charles und an schicke alpine Ferienresidenzen. Dem wollen wir auf den Grund gehen und machen es uns erstmal im Bistrozug bei einem Kaffee gemütlich. Die Fahrt dauert knapp zwei Stunden und führt über Spiez und Zweisimmen nach Gstaad.

Mit der Reisedauer ändert sich entlang der Route auch die Szenerie: die weiss bedeckten Berge thronen in der Ferne, im Thunersee spiegelt sich die Sonne, ein Bild wie im Ferienprospekt. Ab Spiez Richtung Zweisimmen dominieren schroffe Bergwände und urchige Landschaften. Der Zug schlängelt sich entlang der Simme durch das Simmental, vorbei an den typischen Bauernhäuser mit den reich bemalten Fassaden und Giebeldächern. Der Anblick erinnert mich irgendwie an meine Kinderjahre und Skiferien im Berner Oberland. Ich rieche förmlich den Duft von Cheminée und Holz und schwelge kurz in Erinnerungen.

In Zweisimmen wechseln wir in den goldenen Panoramawagen der Montreux-Berner-Oberland-Bahn. Pascal und ich finden noch zwei freie Plätze im Abteil, das eine Gruppe japanischer Gäste reserviert hat, die von Luzern herkommen und die klassische Strecke der GoldenPass Line nach Montreux fahren. Die Königsroute durch die Schweiz ist für ausländische Touristen quasi Pflichtprogramm und wie erwähnt auch für mich eine Premiere. Dank den grossen Panoramafenstern lässt sich die Landschaft in vollen Zügen geniessen. Und beim Anblick der Berge denke ich, wie schön unser Land doch ist. In der Zwischenzeit sind die braunen Hügel nun ganz verschwunden und der Schnee bedeckt die Gegend.

Pascal weckt mich aus den Träumereien, wir sind nach knapp zwei Stunden in Gstaad angekommen. Nun geht’s ab auf die Suche nach Glanz und Glamour durch das alpine Schweizer St. Tropez. Gstaad geniesst internationales Ansehen und ist vor allem im Winter bei Stars und Sternchen sehr beliebt. Bekannte Gesichter wie Prinz Charles, John Travolta oder Roger Federer trifft man hier regelmässig. Aber wusstest du, dass es in Gstaad ebenso viele Kühe wie Menschen gibt? Nämlich rund 7000 Exemplare, das ist eine Kuh pro Einwohner.

 

Berühmte Gäste aus Königshäusern, Film und Sport wie Louis Armstrong und Aga Kahn, Elizabeth Taylor, Sophia Loren, Roger Moore oder Grace Kelly haben Gstaad einst so bekannt gemacht.

 

Vis-à-vis vom Bahnhof geht es direkt in die bekannte autofreie Shoppingstrasse von Gstaad, wo schicker Charme auf Tradition trifft: Hier Prada und Cartier neben der Dorfbäckerei, dort Gucci und Louis Vuitton neben der Papeterie. Nichts wirkt aufgesetzt wie in bekannten Shoppingmeilen grosser Städte, denn die Luxus-Boutiquen sind in den hübsch verzierten, charakteristischen Chalets einquartiert. Da wirkt ein eleganter Designerladen sofort viel sympathischer. Der Luxus in Gstaad wirkt subtil und ist diskret.

An diesem Montagvormittag ist Gstaad noch ganz verschlafen. Die wenigen Leute sitzen auf den Terrassen der Cafés und geniessen die warme Vorfrühlingssonne. Alles geschieht gemächlich und so schlendern auch Pascal und ich gemütlich die Einkaufsstrasse auf und ab. Sowieso ist hier in Gstaad während der Woche alles ganz normal. Die meisten Reisenden kommen für den Schneesport her. Das vielfältige Skigebiet Gstaad Mountain Rides  umfasst 220 Pistenkilometer und kann dank dem Gletschergebiet Les Diablerets bis im Mai befahren werden.

Mein Wintersport-Tipp: Anreise von Rougemont via Videmanette hinüber nach Gstaad: es erwarten dich flachabfallende breite Pisten – bestens geeignet für Snowboarder und Carver.

Wir sehen es von Weitem: Oben auf einem Hügel thront das Palace Gstaad, ein 5-Sterne Superior Hotel, das von einer majestätischen Aura umgeben wird. Wir sind gespannt und prüfen aus lauter Jux den Preis für ein Nacht. Der billigste Preis für ein Einzelzimmer pro Nacht liegt derzeit bei 890 Franken… Wer sich das nicht leisten kann oder will, darf auch bei den Sennen auf der Alp übernachten, auch schön, günstiger und nah in der Natur.

Zeit für eine kleine Stärkung – da kommt der Early Beck gerade richtig. Seit 1910 gehen hier nur Eigenkreationen aus frischen, regionalen Zutaten über die Theke: Mein Blick schweift über hausgemachte Schokolade, schön geschwungene Meringues, Pavés und Truffes und bleibt hängen an der Gstaader Nusstorte, die lokale Spezialität. Ein kleines Stück kaufe ich mir, hebe es aber für die kommende Zugfahrt auf. Mir wird von der Verkäuferin auch das Haselnusskrokant empfohlen, eine Hausspezialität, die ich für Pascal mitnehme.

In der Region gibt es weitere kulinarische Spezialitäten aus der Region:

  • Hobelkäse, Bergkäse und Alpkäse
  • Gstaader Truffelfondue
  • Chrüter-Geissen-Raclette
  • Trockenfleisch vom Simmentaler Rind
  • Saanensenf
  • Gstaader Nusstorte

Persönlicher Tipp: lokale Spezialitäten kaufst du ganz bequem auch am Bahnhof beim etwas anderen Selecta-Automaten ein. Aber schau selbst:

Abwechslungsreiche Unternehmungen in und um Gstaad sind das ganze Jahr möglich:

  • Wandern zum Lauenensee als ideales Ausflugsziel für Familien, Wanderer und Naturliebhaber, im Sommer und im Winter und dazu Spans «Louenesee» singen.
  • Kutschenfahrten, Sommerrodeln, Gleitschirmfliegen, Fatbike und Hundeschlitten fahren im Winter.
  • Trekking mit Tieren.
  • Die Käsegrotte besuchen, wo 3000 Laibe Käse lagern und reifen.
  • Bei der Stallvisite auf der Alp Beust helfen und schlafen im Stroh.
  • Dem Alpkäser auf der Wispile zuschauen.
  • Traditioneller Scherenschnitt lernen.
  • Alpenfeste mitfeiern und die Meisterkuh küren im Sommer.

 

Persönlicher Tipp von Lisa Fäh, Leiterin des Tourismus-Büros in Gstaad: «Unternehmt einen Ausflug zum Bergrestaurant Wasserngrat und geniesst dort ein feines Essen auf der Sonnenterrasse inmitten der Gstaader Bergwelt – im Sommer wie auch im Winter möglich».

 

Der Legende nach wollte Gott sich während der Schöpfung der Welt ein wenig ausruhen. So prägte der Abdruck seiner Hand das Saanenland: Die fünf Finger formten die Täler, im Zentrum entfaltete sich Gstaad.

 

Zurück am Bahnhof kaufe ich rasch noch einen streckenbezogenen Klassenwechsel für die 1. Klasse  über die SBB Mobile App und schon geht’s weiter. Unterwegs von Gstaad nach Montreux auf der weltbekannten GoldenPass Line geniesse ich endlich mein Stück Nusstorte. Pascal hat sein Haselnusskrokant längst verspeist; die Verkäuferin im Early Beck hat nicht zu viel versprochen.

Für diese zweite Reiseetappe haben wir absichtlich die Verbindung um 11.37 Uhr ab Gstaad gewählt. Denn nur um diese Zeit fährt der GoldenPass Classic-Zug. Dieser Zug ist ein Nachbau im Belle Epoque-Stil, in dem das Ambiente in der 1. Klasse an Urgrossmutters Stube erinnert. Gut zu wissen: Generalabonnement, Swiss Travel Pass und Halbtax-Abo sind ohne Zuschlag gültig.

Ob mir die Fahrt im Belle Epoque Zug gefällt und was wir in Montreux noch alles erleben, liest du im zweiten Teil des Berichts. Nächste Woche, gleicher Kanal. Und falls du dich aufmachst, um die GoldenPass Line zu entdecken: Die besten Verbindungen von Gstaad nach Montreux findest du im Online-Fahrplan .

Fazit 1: Ein charmanter, lieblicher Ort mit einem abwechslungsreichen Freizeitangebot. Gut geeignet für Familien, Sportler, Outdoorfreaks und Naturliebhaber. Ideal im Sommer wie auch im Winter. Und keine Angst vor dem «Glamour-Faktor»: Gstaad ist ganz entspannt, ein Ort, an dem man sich wohlfühlt und viel erleben kann.

Fazit 2: Der Weg ist das Ziel!

Fotos: Pascal Erb


Palmen, Polenta und ein Wasserturm.

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Ein Mitfahrbillett, meine Begleitung und ein Streckennetz von insgesamt 3000 Kilometern – so fühlt sich Freiheit an! In den Jura, nach Arosa oder doch Richtung Süden? An einem kalten Morgen ist schnell die Entscheidung gefasst, wohin es gehen soll: in die Sonnenstube der Schweiz – das Tessin.

Mit den ersten Sonnenstrahlen steigen mein Reisebegleiter Patrick und ich am Hauptbahnhof Zürich in den Zug Richtung Bellinzona ein. Dank dem Mitfahrbillett für 38 Franken kann Patrick mit mir in der ersten Klasse fahren.

Ausflug mit dem Mitfahrbillett.

So seid ihr gemeinsam günstiger unterwegs: Vom 27. Februar bis 21. Mai ist das Mitfahrbillett erhältlich. Wenn du zum Beispiel ein GA oder eine Tageskarte hast, kannst du eine Begleitperson für nur 38 Franken auf einen Ausflug mit dem Zug mitnehmen. Auf sbb.ch/mitfahren findest du viele weitere Freizeitideen.

 

An ein Nickerchen ist während der Zugfahrt nicht zu denken. Viel zu schön ist das Panorama, das sich uns bietet. Auf dem Zürichsee liegt ein mystischer Nebelschleier, der Zugersee hingegen spiegelt den wolkenlosen Himmel. Die Umgebung rund um Arth-Goldau wirkt durch die willkürlich herumliegenden, mit Moos bedeckten Felsbrocken märchenhaft.

Rehe streicheln im Natur- und Tierpark Goldau.

Ein Abstecher in den Natur- und Tierpark Goldau lohnt sich. Denn bis zum 9. April 2017 erhältst du 30% Ermässigung auf den Eintritt. Dafür solltest du aber einen ganzen Tag einplanen. Denn ganz ehrlich: Niemand bringt dich von dort so schnell wieder weg, wenn du erst einmal beim Bambi-Füttern angelangt bist!

 

Die Rigi begleitet uns bis zum Lauerzersee, wo unsere Aufmerksamkeit von den empor ragenden Mythen gewonnen wird. Bei der sich uns bietenden Kulisse stelle ich mir vor, wie schön es sein könnte, einen ganzen Tag lang durch die Schweiz zu fahren.

«Sehr geehrte Damen und Herren, gleich befahren wir den längsten Tunnel der Welt», die Lautsprecherdurchsage weckt mich aus meiner Tagträumerei.

30 Minuten schneller in Locarno.
Dank dem Gotthard-Basistunnel sparst du seit dem 11. Dezember 2016 ganze 30 Minuten an Reisezeit. So bist du noch schneller im Tessin oder in Italien. Eine Fahrt von Zürich HB nach Milano Centrale dauert neu nur noch 3 ½ Stunden.

 

Schon verblüffend, wie schnell sich die Landschaft zwischen Tunneleingang und Ausgang verändert. In Bellinzona steigen wir um und fahren mit der S-Bahn durchs Land bis nach Locarno. Das Städtchen begrüsst uns mit Palmen, bereits blühenden Sträuchern und Sonne.

Polenta, Käse und Amaretti.

Kaum angekommen, steuern wir auf unser erstes Ziel zu: Den «Mercato di Locarno» auf der Piazza Grande. Fast jedes Städtchen im Tessin verfügt über einen Wochenmarkt. Obwohl sich über die Jahre auch viele Stände mit asiatischen Billigwaren dazugesellt haben, findet man dennoch feinste Spezialitäten aus dem Tessin und sogar aus Italien – ein Besuch lohnt sich also. Tipp: Den Mercato im Frühling besuchen. Dann bieten noch mehr Händler ihre Ware feil.

 

Auf dem Markt kaufen wir Cantuccini in allen möglichen Geschmackssorten von einem Luganeser Händler. Wir nehmen sie mit an den See. Möwen begrüssen uns lauthals.

 

Suche nach dem besten Steinpilz-Risotto.

Die Cantuccini machen Lust auf mehr. Kein Wunder, es ist auch schon halb zwölf. «In Verscio soll es den besten Steinpilz-Risotto geben.», meint Patrick. Den Tipp hat er von einer Tessiner Kollegin erhalten. Vom Hunger getrieben geht es zurück Richtung Bahnhof.

Die Ferrovie Autolinee Regionali Ticinesi (FART) verbinden die umliegenden Täler im Norden des Lago Maggiore miteinander. Das Gute: Die Strecken liegen im Geltungsbereich des GA und der Tageskarte. Ein nostalgisches Bähnlein bringt uns entlang des Flusses Melézza mit jeder Kurve etwas näher zur Steinkirche von Verscio.

Wir wählen einen kleinen Umweg, um in den charmanten Gässchen von Verscio zum Grotto zu gelangen. Dabei stossen wir auf das Museo Comico.

Ein Ort des Theaters.

In Verscio leben viele Künstler. Denn hier hat der bekannte Schweizer Clown Dimitri mit seiner Frau die heutige Academia Teatro Dimitri, eine Schauspielschule, gegründet. Bei einem Besuch im Museo Comico, das sich ebenfalls in Verscio befindet, siehst du viele Requisiten, Masken und Skulpturen – Dimitris Lebenswerk.

 

Wenige Minuten später gelangen wir zur Osteria Croce Federale. Wir stossen die schwere Türe auf: das Lokal ist voll. Wir setzen uns draussen an einen Steintisch. Schliesslich wollen wir das gute Wetter auskosten. Das Steinpilz-Risotto mit einem guten Schuss Rotwein duftet herrlich und wärmt von innen. Dazu gibt es eine Gazosa – schön ist es doch, im Tessin zu sein!

Getrieben von der Entdeckungslust fahren wir zurück nach Locarno. Schliesslich wollen wir das Mitfahrbillett ausnutzen und möglichst viel sehen. Leider haben wir die Rechnung nicht mit dem Wetter gemacht: Wolken ziehen auf. Dabei gäbe es rund um Locarno und Ascona noch so viel zu entdecken. Wir entscheiden uns aber die Sonne zu suchen – mit dem Mitfahrbillett stehen uns ja fast alle Möglichkeiten offen.

Meine Wetter-App prognostiziert Sonne in Luzern bei 15 Grad – unser neues Ziel ist gesetzt! Wir machen uns auf den Rückweg in die Deutschschweiz. Was du aber unbedingt in Ascona und Locarno tun solltest, wenn das Wetter stimmt, liste ich dir hier auf:

Tipps Locarno:

  • Mit dem nostalgischen Funicolare bis nach Maria del Sasso (kostenpflichtig). Hier hast du eine atemberaubende Aussicht auf Locarno und den Lago Maggiore.
  • Noch schöner – aber auch teurer – wird die Aussicht nur, wenn du noch weiter hoch fährst: Zum Beispiel mit der Gondel von Orselina bis Cardada oder mit dem Sessellift von Cardada bis zur Cimetta-Spitze (kostenpflichtig).
  • La Trattoria: Das Restaurant befindet sich etwas abseits vom Trubel und überzeugt mit authentischer Tessiner Küche und einem lauschigen Garten für wärmere Tage.
  • Besuch im Kamelienpark mit über 300 Sorten: Am Schönsten während des Kamelienfestes.

 

Tipps Ascona:

  • Pinotti: Die wirklich besten Schokoladenamaretti des Tessins probieren.
  • Osteria Nostrana: Der «Risotto verde con funghi porcini» und die «Polenta nostrana con funghi porcini trifolati» sind ein Gedicht!
  • Mercato di Ascona: Jeweils dienstags direkt am Seeufer.
  • Isole di Brissago: Insel mitten im Lago Maggiore mit Pflanzen aus allen fünf Kontinenten (kostenpflichtig).
  • Ronco sopra Ascona: Der Balkon über dem Lago Maggiore mit malerischem Panorama ist auf jeden Fall einen Besuch Wert und mit dem Postauto zu erreichen.

 

Zum Kafi nach Luzern.

Am Tunnelausgang bei Erstfeld begrüsst uns tatsächlich ein strahlend blauer Himmel. Wir fahren denselben Weg zurück bis nach Arth-Goldau. Dort steigen wir um und nehmen den Voralpen-Express nach Luzern. Auch diese Strecke steht der vom Morgen in nichts nach. Wieder erleben wir eine Zugfahrt mit exklusivem Panorama, diesmal entlang der anderen Seite des Zugersees und an weiteren Gabelungen des Vierwaldstättersees vorbei, bis wir schlussendlich in Luzern eintreffen.

Wir laufen zum Seebistro LUZ und setzen uns raus auf die Terrasse, die sich direkt über dem See befindet. Von hier aus hat man die beste Sicht auf den Rest der Stadt, die Berge und den See. Tipp: Den Sonnenuntergang auf der Terasse geniessen.

Sightseeing nach japanischer Art.

Nach einem Kaffee und Tee ist es bereits 17 Uhr. Höchste Zeit, Luzern noch etwas zu erkunden, bevor es eindunkelt. «Ein Spaziergang über die Kappelbrücke, vorbei am Wasserturm, darf nicht fehlen», findet Patrick. Recht hat er, schliesslich ist die älteste Brücke Europas das Wahrzeichen Luzerns.

Auf der Altstadt-Seite angelangt, gehen wir entlang der Reuss vorbei an der Rathaus Brauerei, wo laut meinem Luzerner Kollegen Kevin das beste Bier Luzerns ausgeschenkt wird. Auch erhalten wir den Tipp, die «Museggmauer» zu besteigen. Über die Eisengasse und Mariahilfgasse gelangen wir zur 870 Meter langen Mauer, die über neun Türme verfügt.

Der Zeit voraus.

Einer der Türme ist der Zytturm. Im Jahr 1535 erbaut, besitzt er die älteste Uhr der Stadt und hat deshalb das Privileg, jeweils eine Minute vor allen anderen Uhren Luzerns die Stunde zu schlagen.

 

Die «Museggmauer» und auch vier der Türme sind öffentlich zugänglich. Jedoch sind die Mauern nur während den Sommermonaten geöffnet. Deshalb begnügen wir uns mit der für uns schon spektakulären Aussicht auf die Bergketten unterhalb der Mauer.

Falls ihr Luzern besucht, empfehlen wir euch noch Folgendes.

Tipps Luzern:

–    Alte Suidtersche Apotheke: Ein Besuch in der ältesten Apotheke Luzerns lohnt sich nur schon wegen der historischen Einrichtung aus dem Jahr 1833.
–    Nadelwehr: Das Wehr wurde bereits 1852 errichtet und reguliert noch heute den Wasserstand des Vierwaldstättersees.
–    Verkehrshaus der Schweiz: Vermittelt interessantes Wissen über die Entwicklung der Mobilität und Transportmittel in der Schweiz.
–    Neubad: Bistro in einem ehemaligen Schwimmbad mit vegetarischen und veganen Leckerbissen.

Unsere Mägen sind noch immer gefüllt von den Leckereien des Tessins und unsere Füsse sind langsam müde. Wer hätte gedacht, dass es in der Deutschschweiz für einmal wärmer und sogar sonniger als im Tessin sein kann. Unser Tag war erlebnisreich, vielseitig und sonnig – dank dem Mitfahrbillett. Zufrieden treten wir den Heimweg an.

Exklusives Interview mit dem SBB Projektleiter für selbstfahrende Fahrzeuge.

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Dass unmittelbar nach SBB Green Class und der Reiseplaner App ein weiteres Innovationsprojekt im Bereich Mobilität lanciert würde – das wussten bis heute wohl nur eine Handvoll Eingeweihte. Darunter Zoltan Laszlo.

Als Projektleiter bei der SBB gehört Zoltan Laszlo zu einer Gruppe von Leuten, die an zukunftsorientierten Projekten rund um das Thema Kombinierte Mobilität für die SBB im Konzernentwicklungsteam von SBB Chef Andreas Meyer arbeiten.

Seit über einem Jahr ist Zoltan bei der SBB für die strategische Initiative Selbstfahrende Fahrzeuge tätig, unter anderem für die Umsetzung und Entwicklung von Pilotprojekten. Als Experte im Bereich autonome Mobilität weiss er, dass dem CEO das neuste Projekt persönlich viel bedeutet: «Herrn Meyer liegt die Zukunft am Herzen – er denkt langfristig.» Im exklusiven Interview erklärt Zoltan Laszlo das smarte Innovationsprojekt im Detail und gibt einen Ausblick auf zukünftige Etappen.

Dimitri Burkhard, SBB Greenclass Blogger, spricht exklusiv mit Zoltan.

Dimitri Burkhard: Möchtest du das Konzept der autonomen Mobilität kurz erläutern? Weshalb investiert die SBB in diesem Bereich?

Zoltan: Die SBB ist vorausschauend. Es ist kein Geheimnis, dass im Zuge der fortschreitenden Automatisierung und Digitalisierung neue Geschäftsmodelle entstehen – gerade auch im Bereich der Mobilität. Automobilhersteller und Taxiunternehmen, aber auch Bahnbetriebe wie die SBB sind daran interessiert, die Fortbewegung langfristig möglichst flexibel zu gestalten. Der Pilot wird zeigen, wie mit selbstfahrenden Autos die gesamte Mobilitätskette kundenfreundlich und einfach organisiert werden kann, und wie die Angebote verschiedener Partner dafür nahtlos ineinandergreifen.
Die Schweiz ist prädestiniert für ein Pilotprojekt mit selbstfahrenden Fahrzeugen. Wir haben zahlreiche Vorteile, sei es einen hohen Innovationsgrad, das existierende hervorragende öV-Netz, und eine gute Zusammenarbeit in der Branche, wie etwa mit dem SwissPass. Weltweit finden zwar bereits Tests mit autonomen Personentransporten statt, aber meistens liegt der Fokus auf dem Reifegrad der Technologie oder den Kundenreaktionen. Wir möchten selbstfahrende Fahrzeuge hingegen im Kontext der kombinierten Mobilität pilotieren.

Was können wir von den selbstfahrenden Bussen in Zug konkret erwarten?

Ab diesem Sommer werden in der Stadt Zug zwei Shuttle-Busse unterwegs sein, die zu 100 Prozent elektrisch angetrieben sind. Die Busse werden in das bestehende Verkehrsnetz von Zug integriert und können kostenlos benutzt werden.
Wenn du zum Beispiel in Richtung Technologie Cluster weiterreisen möchtest, kannst du am Bahnhof bequem auf einen selbstfahrenden Shuttle-Bus umsteigen. Mit einer mittleren Geschwindigkeit gliedert sich der Bus dann autonom in den existierenden Verkehr ein. Die Sicherheit der Fahrgäste steht natürlich über allem. Deshalb gibt es wie in anderen Pilotprojekten auch in den Zuger Bussen je einen Sicherheitsfahrer, der jederzeit einschreiten kann.
Schliesslich können wir in zukünftigen Projektphasen die Komplexität der Dienstleistung weiter nach oben schrauben: Stell dir vor, du könntest per App jederzeit einen Shuttle vor die Haustüre bestellen… aber das ist noch Zukunftsmusik.

Um ein solch nahtloses Mobilitätserlebnis zu gewährleisten, braucht es einen immensen Koordinationsaufwand. Kannst du uns etwas über die Partner verraten?

Um den Weg von Punkt A nach Punkt B nahtlos zu gestalten, bedarf es tatsächlich einer komplexen Orchestrierung aller Verkehrsteilnehmer. Deshalb hat die SBB dieses Projekt von Anfang an zusammen mit verschiedenen Partnern entwickelt.
Im Kern ist die Stadt Zug, ein sehr geeigneter Standort. Dies nicht nur aus stadtplanerischer Sicht, sondern vor allem auch wegen der progressiven Gesinnung der Stadtregierung. Zusammen mit der Mobility Carsharing Genossenschaft, der Zugerland Verkehrsbetriebe (ZVB) und dem Technologie Cluster Zug ziehen wir alle an einem Strick. Wir möchten gemeinsam voranschreiten und von den gegenseitigen Stärken profitieren.

Gibt es gewisse Hypothesen, die während diesem Pilotprojekt getestet werden?

Gerade hinsichtlich neuen Mobilitätsformen wollen die Partner in Zukunft Vorreiter sein und nicht überrascht werden. Im Pilotversuch werden schrittweise unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten von selbstfahrenden Fahrzeugen getestet: als Shuttleservice, integriert ins Netz des bestehenden öffentlichen Verkehrs, als flexibles On-Demand-Angebot (auf Abruf) und als Zubringer zum Bahnhof sowie als zukünftiges Element eines Carsharing-Angebots für ein definiertes Gebiet in der Stadt Zug.
Die Komplexität hinsichtlich Routenführung und Angebot wird während des Pilotprojekts kontinuierlich gesteigert. Der Pilot entspricht dem Anspruch, die ganze Mobilitätskette zu organisieren und dabei zusammen mit Partnern und Kunden innovative Lösungen voran zu bringen.
Ebenfalls möchten wir bei der Bevölkerung Vertrauen für diese neue Technologie aufbauen. Wir werden auch gespannt mitverfolgen, ob die Reaktionen je nach Generation anders ausfallen. Versuche in anderen Städten haben bisher gezeigt, dass ein positives «Aha»-Erlebnis zu einer raschen Adaption der Technologie führt – das Alter der Passagiere ist da eher zweitrangig.
Die involvierten Partner haben eine positive Einschätzung, sonst würde die SBB dieses Projekt kaum verfolgen. Aber am Schluss steht bei uns der Kunde im Zentrum. Die Bedürfnisse zu erkennen und bestmöglich zu erfüllen steht bei uns ganz zuoberst.

Vielen Dank für den interessanten Einblick in die Zukunft der autonomen Mobilität!

Eine halbnackte Dame und ein Vorurteil in Konstanz.

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Eigentlich schade: ich besitze ein GA und nutze es fast nie, um neue Orte zu entdecken. Das soll sich nun ändern, doch wohin reisen? «Schauen wir uns doch Konstanz an», schlägt Kollege Daniel vor. Mir kommt dazu nur das Schlagwort Einkaufstourismus in den Sinn. Da der Vorschlag aber mehrmals aufkommt, muss wohl doch etwas Besonderes an der Stadt sein. Ich will herausfinden, was das ist.

So beginnen wir mit der Planung des Ausflugs. Dank dem Mitfahrbillett reist Daniel den ganzen Tag günstig mit und wir beschliessen, neben Konstanz auch Stein am Rhein zu besuchen.

Ausflug mit dem Mitfahrbillett.

So seid ihr gemeinsam günstiger unterwegs: Vom 27. Februar bis 21. Mai ist das Mitfahrbillett erhältlich. Wenn du zum Beispiel ein GA oder eine Tageskarte hast, kannst du eine Begleitperson für nur 38 Franken auf einen Ausflug mit dem Zug mitnehmen. Auf sbb.ch/mitfahren findest du viele weitere Freizeitideen.

 

In Konstanz angekommen, geht es auf direktem Weg zum Hafen. Hier fällt der Blick unweigerlich auf die Imperia. Kein Wunder, denn die Dame trägt nur einen notdürftig geschlossenen Mantel und ist mit einer Höhe von neun Metern kaum zu übersehen. Obwohl die sich drehende Statue zu Beginn sehr umstritten gewesen ist, gehört sie inzwischen zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Konstanz.

Der Hafen lädt mit vielen Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein und die Möwenschreie und Wellengeräusche erinnern mich ans Meer. Im Frühling muss die Hafenumgebung wohl noch viel schöner sein und eignet sich bestimmt gut für Pausen vom Stadtbummel.

Auf Schatzsuche in Niederburg.

Die Umgebung ändert sich deutlich, als wir die gepflasterten Strassen von Niederburg betreten. Im ältesten Stadtteil von Konstanz stehen die farbigen Häuser dicht und teilweise etwas schräg zusammen. Die Vorbereitungen für die Fasnacht sind in vollem Gange und so flattern unzählige Fähnchen aus Stoff im Wind. An solchen Orten gibt es nur eins zu tun: Gässchen um Gässchen entdecken und sich überraschen lassen, auf welche unbekannten Schätze man dabei stösst.

Kaffeekunst im Häuschen «N° elf».

In der Kaffee- und Weinbar «N° elf» machen wir spontan eine Kaffeepause. Daniel möchte etwas mit genug Koffein, worauf der Barista einen «Flat White» empfiehlt. Entgegen meinem Vorurteil ist das kein von Hipstern erfundener Name für normalen Kaffee, sondern eine Spezialität, die dem Cappuccino ähnelt. Es schmeckt auf jeden Fall wunderbar und wärmt uns nach dem windigen Morgen angenehm auf. Die Süssigkeiten auf der Theke sehen ausserdem so verführerisch aus, dass wir gleich noch zwei Brownies nachbestellen.

 Mehr als nur Shopping.

Gestärkt geht’s durch die Altstadt zurück zum Bahnhof. Die Strassen werden breiter und die Namen der Geschäfte wieder bekannter. Wer gerne shoppt, kommt hier auf seine Kosten. Doch es gibt noch mehr:

  • Der Münsterturm bietet nach einem Aufstieg über 245 Stufen eine beeindruckende Aussicht über ganz Konstanz und den Bodensee
    (Preis für Erwachsene: 2 Euro, offen ab April).
  • Für Dessertfans empfiehlt sich das Voglhaus. Im Café in der Altstadt gibt es feine Kuchen und Spezialitäten von lokalen Produzenten.
  • Von Konstanz fahren ab April Schiffe bis nach Schaffhausen. Da viele kleine Häfen wie beispielweise Stein am Rhein oder Steckborn angefahren werden, kann man auf gemütliche Weise die Gegend um den Untersee entdecken.

Altstadtbummel durch Stein am Rhein.

Die zweite Reiseetappe führt uns dann auch entlang des Untersees bis Stein am Rhein, allerdings mit dem Zug. Immer wieder lichten sich die Bäume und wir erhaschen schöne Ausblicke auf den See.

«Der bekannte Teil von Stein am Rhein liegt auf der anderen Seite des Flusses» erklärt mir Daniel beim Bahnhof. Tatsächlich sehe ich schon nach kurzer Zeit das hübsche Städtchen. Wie es sich für eine mittelalterliche Stadt gehört, thront oberhalb von Stein am Rhein eine Burg.

Wer die Burg Hohenklingen besichtigen will, kann dies mit einer Wanderung verbinden. Die Belohnung: eine einmalige Aussicht und je nach Hunger ein leckeres Essen im Burgrestaurant.

Nachdem wir den Rhein überquert haben, prägen prächtige Häuser die Umgebung. Einige der Fassaden wirken fast überladen mit ihren satten Farben und den aufwändigen Wandmalereien. Keines der alten Häuser sieht aus wie das andere und überall entdecke ich charmante Details wie Erker und spezielle Windfiguren. Ich stelle mir vor, wie das Leben hier früher gewesen ist.

Übrigens: wer wissen will, wie die bürgerlichen Wohnungen im 19. Jahrhundert ausgesehen haben, besucht am besten das Museum Lindwurm.

Die Gegenwart zeigt auch eine andere Seite: Einladende Geschäfte und Restaurants, so weit das Auge reicht. Mir sind drei kleine, aber feine Lokale aufgefallen:

  • Das Kafi und me, wobei sich das «Kafi» auf Kaffee, frischen Tee und hausgemachte Kuchen bezieht. Das «me» steht für restaurierte oder selbstkreierte Möbelstücke und Kleinigkeiten, die man dort kaufen kann. Eine geradezu unwiderstehliche Mischung für mich, aber leider erst ab dem 29. März 2017 wieder offen.
  • La p’tite crêperie, die ich zu gerne ausprobieren würde, wäre der Bauch nicht noch mit Brownie gefüllt.
  • Das Geschäft Ihr Fabrikat, wo sich kleine Geschenke und individuell bedruckte Stofftaschen und -säcke kaufen lassen.

Das «Rheintörlein».

Zum Schluss schauen wir uns das Kloster St. Georgen an. Allerdings nur von aussen, denn das Klostermuseum öffnet erst im April. Die Anlage ist gross, sie reicht von der heutigen Dorfkirche bis ans Ufer des Rheins. Doch mehr als das Kloster selbst fasziniert mich ein kleines Holztor in der Aussenmauer. «Rheintörlein» steht in verblassten Buchstaben darüber. Dahinter befindet sich eine Art Terrasse mit einer Sitzbank und einer Weide, die sich geradezu klischeehaft über den Rhein beugt. Wir haben noch etwas Zeit, bevor unser Zug fährt und so geniessen wir an diesem schönen Plätzchen die Sonnenstrahlen, auf die wir schon den ganzen Tag gewartet haben.

 

Fazit: Wer nur nach Konstanz reist, um zu shoppen, verpasst die schönsten Orte dieser Stadt. Eine kurze Pause am Hafen oder ein Spaziergang durch Niederburg dauern nicht lange und lohnen sich auf jeden Fall. Wer den Ausflug bis Stein am Rhein ausdehnen will, plant die Reise am besten ab Ende März. Dann sind all die kleinen, aber feinen Geschäfte wieder offen.

 

Fotos: Daniel Schwarz

Freddie, Charlie und die Waadtländer Riviera (Teil 2).

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Eine gute Entscheidung – der Klassenwechsel in die erste Klasse hat sich mehr als gelohnt. Schon beim Betreten des Wagens des GoldenPass Classic-Zugs bin ich hin und weg vom wunderschönen Ambiente im Belle Epoque-Stil. Zur Erinnerung: Die erste Etappe  meiner kleinen Reise hat mich und Pascal von Bern ins charmante Gstaad geführt.

Weich gepolsterte Sitze in edlem grün strukturiertem Stoff, Stukkaturen in der Holzdecke und golden anmutende Gepäckablagen. Ich wähne mich für die nächsten zwei Stunden von Gstaad nach Montreux wie eine Königin in ihrem Thronsessel.

Wie wenn das noch nicht genug ist, werden einem auf Wunsch und Bestellung heimische Käse- und Wurstspezialitäten serviert. Diesen Service nutzen wir natürlich und geniessen die feinen Spezialitäten beim Ausblick auf die sonnige Alpenwelt.

Übrigens kann sich im Classic-Zug auch die 2. Klasse sehen lassen, sie steht der 1. in nichts nach. Zwar gibt es keine gepolsterten königlichen Sitze, aber auch die holzigen Sitzbänke mit Kissen und die hübschen Lämpchen auf der Fensterbank sind reizvoll.

Ausflug mit dem Mitfahrbillett.

So seid ihr gemeinsam günstiger unterwegs: Vom 27. Februar bis 21. Mai ist das Mitfahrbillett erhältlich. Wenn du zum Beispiel ein GA oder eine Tageskarte hast, kannst du eine Begleitperson für nur 38 Franken auf einen Ausflug mit dem Zug mitnehmen. Auf sbb.ch/mitfahren findest du viele weitere Freizeitideen.

 

Wem der Zug um 11.37 Uhr ab Gstaad zu früh ist oder wer zu anderen Zeiten Richtung Montreux reisen möchte, nimmt Platz im GoldenPass Panoramic-Zug. Dieser goldene Zug zeichnet sich aus durch grosse Panoramafenster, um den Reisenden eine Rundumsicht zu ermöglichen.

Für einen kleinen Aufpreis gibt es an der Spitze des Zuges im oberen Abteil VIP-Plätze für noch mehr Ausblick.

 

Innert paar Stunden Winter, Frühling und Sommer erlebt.

Die Szenerie Richtung Montreux ändert sich nach den vielen Tunnels bei Les Avants schlagartig. Haben eben noch Alpen, dunkle Bergwälder und Bergdörfer die Landschaft dominiert, wähne ich mich jetzt schon fast im Süden, mediterranes Flair liegt in der Luft. Der Genfersee in der Ferne glänzt, dahinter stehen gross erhaben die französischen Alpen.

Noch rasch die letzten Kilometer auf dem königlichen Thron geniessen, bevor wir in Montreux endlich die bekannte waadtländische Riviera erkunden können. Am Bahnhof ändern wir jedoch kurzerhand unsere Pläne. Einladend steht vis-à-vis die Zahnradbahn «Marmottes Paradis» startklar, erkennbar am aufgemalten Murmeltier, um die Rochers-de-Naye  zu erklimmen.

Dieser Berg ist den «Montreusiens», was den Berner der Gurten und den Zürchern der Üetliberg ist. Schnell rein ins Bähnli und schon geht’s los. In knapp einer Stunde zieht sich die Zahnradbahn den steilen Berg hinauf, hoch auf 2000 Meter über den Genfersee. Die Sitze im Zug sind zwar nur halb so bequem wie jene im Nostalgie-Zug, dafür punktet die Strecke mit einer herrlichen Aussicht auf See und Alpen. Der Zug wackelt, klönt und keucht; im Schritttempo geht’s hoch, immer höher in die malerische Berglandschaft und immer tiefer in den Schnee.

Die Zahnradbahn fährt ganzjährig; Halbtax, GA und Junior Karte sind gültig.

Unterwegs Richtung Gipfel passieren wir die «Buvette de Jamain», die gleichzeitig auch Haltestelle ist. Hier gibt’s Mini-Après-Ski direkt am Bahnhof. Bänke und Tisch stehen so nah am Gleis, dass man Wurst, Brot und Käse fast aus dem Zug heraus vom Teller picken kann. Wintersportler uns Ausflügler kehren hier ein, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen oder eine Pause einzulegen.

Nach knapp stündiger Fahrt erreichen wir den komplett in Schnee getauchten Gipfel. Der Hausberg ist heute ganz in Händen der Skifahrer. Vor allem Kinder tummeln sich hier. Ist ja auch ganz praktisch, rasch nach der Schule und abseits der Massen noch ein paar Schwünge im Schnee zu machen. Ein gutes Mittel gegen Langeweile.

Wer im Winter nicht zum Skifahren herkommt, ergötzt sich an der wunderbaren Aussicht. Von hier oben ist die «Gipfeliform» des Genfersees klar zu erkennen. Herrlich dieser Ausblick. Bei schönem Wetter wie heute hat man eine tolle Rundsicht auf die Berner, Walliser und Savoyer Hochalpen mit dem Mont Blanc. Bei ganz klarem Wetter sieht man gar die Wasserfontäne in Genf.

Pascal ist im Element und fotografiert was das Zeug hält. Kein Wunder bei diesem traumhaften Panorama. Ich für meinen Teil kämpfe mit der Höhenangst und klammere mich wie ein Äffchen fest an das schützende Geländer.

Den besten Ausblick hat man von der Plattform des Panorama-Restaurants «Plein Roc» (jeweils geöffnet ab Mai), die sich in der Felswand auf der Rückseite des Gipfels befindet. Der Zugang zum diesem Aussichtspunkt führt durch einen langen Tunnel im Berg. Dazu einfach von der Bahnstation kommend den Pfeilen am Boden folgen.

 

Familientaugliche Tipps für die kommenden Frühlings- und Sommertage.

Die Rochers-de-Naye sind im Winter wie auch im Sommer ein beliebtes Ausflugs- und Naherholungsziel. Auf den Rochers kann man allerhand erleben:

  • Wandern: Die Rochers-de-Naye sind Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen, zum Beispiel führen die Routen 18 und 19 der Schweizer Wanderwege hierhin. Beliebte Wandertouren führen von Les Avants oder Les Cases ab Bahnhof Montreux bergwärts.
  • Mountainbiken und Velofahren: Biken von Les Paccots nach Montreux (Route Nr. 14) oder mit dem Velo von Montbovon nach Aigle.
  • Klettern: Achtung nur für Erfahrene! Der Klettersteig der Via Ferrata mit vertikalen Felsüberhängen und Hängebrücke ist nichts für schwache Nerven und den Sportlichen vorbehalten. Der Klettersteig ist ab Haltestelle Jaman via Col de Bonaudon zugänglich, dann einfach der Ausschilderung Via Ferrata folgen. Benötigte Kletterausrüstung kann am Bahnhof in Glion oder in den Sportgeschäften in Vevey und Montreux gemietet werden.
  • Murmeltiere entdecken: Die Rochers sind ein Murmeltier-Paradies. Besucher können hier im didaktischen Informationszentrum elf Murmeltierarten aus verschiedenen Kontinenten interaktiv und spielerisch kennenlernen. Beobachten kann man die Nager durch Fenster, eine Kamera in Bau gewährt Einblick in die Behausung.
  • Alpenkräuterkunde: Im botanischen Alpengarten «La Rambertia» kann eine Sammlung von über 1000 verschiedenen Alpenpflanzen bewundert werden (Juni bis Oktober).
  • Übernachten: Wer möchte, kann auf den Rochers übernachten. Entweder im Hotel mit schlichten Zimmern oder verbunden mit der Natur in echten, mongolischen Jurten.
  • Wem das alles zu sportlich oder zu anstrengend ist, kann auch einfach die Aussicht geniessen, ein Nickerchen auf der Sonnenterrasse machen oder den Paraglidern und Deltaseglern beim Starten zusehen.

Palmen, Pizza und ein Star.

Inzwischen ist es Nachmittag und Pascal und ich sind endlich an der waadtländischen Riviera angelangt. Die stündige Fahrt abwärts von den Rochers hat sich ein wenig in die Länge gezogen. Die Bäuche knurren, wir haben noch immer nichts gegessen. Entlang der Seepromenade, die sich von Lutry bis Villeneuve erstreckt, gibt es unzählige Bars, Restaurants und Möglichkeiten, um einzukehren und das mediterrane Flair auf sich wirken zu lassen. So gesellen wir uns zu anderen Sonnenanbetern und geniessen an exklusiver Lage am See ein feines Essen auf der Terrasse des Restaurants Molino. Pascal gönnt sich eine frische Holzofenpizza, gross wie ein Wagenrad, ich bestelle einen Salat mit grilliertem Gemüse. Lecker schmeckts, wir können das Lokal empfehlen.

An der Riviera, umgeben von Palmen, Wasser und – wie heute Sonnenschein – wähnt man sich im Tessin oder in Italien. Entspannte Leute, die entlang der Promenade schlendernd und die ersten warmen Frühlingsstrahlen geniessen. Und prompt macht sich bei mir Ferienstimmung breit. Wie überall an den heimischen Seepromenaden liegt natürlich auch in Montreux sehen und gesehen werden hoch im Kurs.

Und dann treffen wir noch Freddie. Der Sänger der legendären Band «Queen» hat in Montreux gelebt und in hier in seinem Studio die bekannten Songs aufgenommen. Die Bronzestatue von Freddie Mercury zum Gedenken steht an der Uferpromenade. Sie ist Pilgerstätte für Fans und Attraktion für Touristen. Auch Charlie Chaplin, einer der einflussreichsten Komikern des 20. Jahrhunderts und Regisseur, Komponist und Filmproduzent, ist an der Promenade verewigt. Eine Statue erinnert an die Zeit, die er in Vevey lebte.

Entlang der Riviera thronen einige Luxushotels: bekannte Häuser wie das Grand Hôtel Suisse Majestic, das Eden Palace au Lac, Hotels im Belle Epoque-Stil oder das Hotel du Grand Lac Excelsior, ein Jugendstilhotel. Sie haben sich in Poleposition aufgestellt. Wer hier übernachtet, hat beim Aufwachen direkten Blick auf See, Berge und Palmen. Diesen Ausblick möchte ich einmal geniessen und ergänze meine Bucketlist.

 

Eine Reise ins Mittelalter.

Pascal drängt und erklärt, das Licht werde jetzt zur späten Nachmittagsstunde gut für Aufnahmen. Unser Ziel ist das in Veytaux gelegene Schloss Chillon. Mit dem Bus sind wir ab Haltestelle Marché in rund 7 Minuten am Ziel. Zum Schloss Chillon kommst du ab verschiedenen Haltstellen in Montreux. Einfach bei der Haltestelle Veytaux, Château de Chillon aussteigen.

Von der Haltestelle sind es ein paar Gehminuten ehe man unten am Ufer des Sees das meistbesuchte historische Baudenkmal der Schweiz in seiner ganzen Schönheit bestaunen kann. Erfahrungsberichte, Prospekte und die Bilder aus dem Netz haben nicht zu viel versprochen.

Geschichtlicher Exkurs: Seit dem 12. Jahrhundert thront das charmante Château bereits auf seiner Felseninsel. Das Schloss war natürlicher Schutz und strategisch wichtiger Punkt zur Kontrolle der Passage zwischen Nord- und Südeuropa. Zu diesem Zeitpunkt kontrollierten die Grafen von Savoyen die Burg. Später, im 16. Jahrhundert eroberten die Berner das Waadtland und damit das Schloss Chillon. Später ging das Schloss in Staatsbesitz über und gehörte dem neuen Kanton Waadt. Das Schloss wurde anschliessend als Waffen- und Munitionslager und als Kantonsgefängnis genutzt. Berühmt wurde es dank dem Gedicht des englisches Dichters Lord Byron.

Das Schloss kann fast täglich besichtigt werden. Besuche sind mit oder ohne Führung möglich. Wer mehr erfahren will, dem empfiehlt sich ein Rundgang mit Führung. Verschiedenes ist möglich: eine Zeitreise ins Mittelalter, eine vertiefte Schlossführung mit Weindegustation, eine Workshop-Führung oder ein audiovisuelles Erlebnis. Für Kinder gibt es einen Rundgang mit kleiner Schatzsuche. Im Schloss finden zudem regelmässig Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen statt.

Leider hat die Zeit für eine Besichtigung nicht gereicht. Wer mehr über die unterirdischen Gewölbe, Schlosshöfe, Kapelle oder die Verteidigungsanlagen im Schloss wissen möchte, sollte unbedingt nach Montreux reisen. Mir hat die Atmosphäre rund ums Schloss sehr gut gefallen. Eine geheimnisvolle Aura umgibt das Gelände und just zum Sonnenuntergang tauchen die schwächer werdenden Sonnenstrahlen das Schloss in einen Hauch Mystik.

Pascal freut sich, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und hat ein paar fantastische Bilder geknippst. Kitschig, dieser Sonnenuntergang, nicht?

Wer von See, Sein und Schlösser genug hat, kann in Montreux und in der Region noch viel mehr erleben. Ein paar Tipps auch dazu:

  • Spaziergang durch die Weinterrassen von Lavaux: das von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannte Weingebiet zwischen Lausanne und Chillon will erkundet werden. Winzerkeller gibt es hier fast wie Sand am Meer. Lavaux ist ein aussergewöhnliches Erlebnis, wie auch unsere Bloggerin funambuline in ihrem Bericht schreibt.
  • Wandern und Radfahren im Naturreservat «Les Grangettes»: Das Naturschutzgebiet ist bekannt für seine Tier- und Vogelarten wie Fischreiher, Eisvögel, Biber oder einige Zugvögel. Drei markierte barrierefreie Wege, für die man jeweils 30 oder 90 Minuten benötigt.
  • Im Rhythmus wippen am Montreux Jazz Festival: Während 16 Tagen findet jeweils im Juli das berühmte Festival statt, wo sich die musikalische Crème-de-la-Crème einfindet.
  • 360°-Ausblick geniessen auf dem Aussichtsturm Plein Ciel: Mit einem Panoramalift gelangst du auf die Spitze des Fernsehturms auf dem Mont-Pèlerin. Erreichbar in einer Stunde ab Endstation Standseilbahn Vevey-Mont-Pèlerin.
  • Den Mann mit der Melone wiederentdecken in «Chaplins World by Grévin»: ein Erlebnis-Museum für Chaplin-Fans.
  • Eintauchen in orientalische Welten: Die Kunstgalerie «Galerie du Palais Orientale» zeigt Ausstellungen verschiedener Künstler; mit angrenzendem Restaurant, das kulinarische Spezialitäten aus dem Iran, dem Libanon und aus Marokko anbietet.
  • Queen, the Studio Experience: Nicht nur für Queen-Fans. Das kleine Museum zeigt Erinnerungsstücke aus dem Leben von Freddie Mercury und Queen. In den Montreux Mountain Studios hat die Band viele ihrer erfolgreichsten Alben aufgenommen.
  • Altstadt von Montreux: idyllisch und in der Nähe der Promenade gelegen, schöne Architektur, hübsche Gässchen, alte Häuser und charmante Cafés. Achtung, befindet sich in Hanglage, es geht aufwärts!
  • Im Schokoladenzug fahren: Ab Montreux geht es in der 1. Klasse zur Schaukäserei «La Maison du Gruyère», wo alles über die Herstellung des berühmten Gruyères-Käse erklärt wird. Danach besuchst du das mittelalterliche Gruyères und das bekannte Schloss. Weiter geht’s ins Maison Cailler in Broc, wo du Schokolade degustierst und alles rund um die Schokoladenherstellung erfährst.
  • Im Käsezug fahren: Von Montreux fährst du nach Zwisimmen oder Château-d’Oex, wo man dir zeigt, wie Käse hergestellt wird. Mit anschliessendem Fondue.

Pascal und ich machen uns nun – müde aber zufrieden und beindruckt von der Schönheit der Region – auf den Nachhauseweg und setzen uns für diesen Tag ein letztes Mal in den Zug.

 

Bist du mit dem Mitfahrbillett auch schon unterwegs gewesen? Wenn ja, mit wem hast du einen Ausflug gemacht und wohin ist deine Reise gegangen? Ich freue mich auf deine Kommentare.

Fotos: Pascal Erb

Ein Elefant wird 100: Die Lokomotive C 5/6 2978 feiert Geburtstag.

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Wir gratulieren! Vor 100 Jahren verliess die Dampflokomotive C 5/6 2978 das Werk der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM in Winterthur. Sie war die letzte normalspurige Dampflokomotive, die die SBB bauen liess. Eine Attraktion ist sie bis heute. In guter Erinnerung ist ihr Einsatz – und zugleich prominenter Fernsehauftritt – im Sommer letzten Jahres für «Schweiz aktuell am Gotthard».

Kurzer Rückblick.

Als die Gotthardbahn 1909 verstaatlicht wurde, übernahm die SBB beinahe alle von der Gotthardbahn beschafften Lokomotiven. Es zeichnete sich jedoch bald ab, dass die Leistung der Güterzugslokomotiven bei laufend schwerer werdenden Güterzügen für Strecken mit Steigungen über 10 Promille ungenügend waren. So entschloss man sich 1913, eine 5/6-gekuppelte Güterzugslok, die 300 Tonnen auf 25 Promille Steigung mit 25 km/h ziehen sollte, in Auftrag zu geben. Zuvor musste jedoch abgeklärt werden, ob (Laufmeter-)Gewicht und Achsdruck für den Einsatz auf der Gotthardstrecke überhaupt geeignet waren. Dies wurde umgehend untersucht «mit dem Ergebnis, dass die eisernen Brücken der Gotthardstrecke für den Verkehr der fraglichen C 5/6 Lokomotiven ohne Weiteres tragfähig genug sind».

Zwischen 1913 und 1917 wurden insgesamt 28 Lokomotiven des Typs C 5/6 mit den Nummern 2951 bis 2978 gebaut. Mit der Nummer 2978 ging eine Ära zu Ende. Denn bereits einen Monat vor Ablieferung der letzten Dampflok dieser Serie bestellte die SBB die Lokomotiv-Prototypen für den elektrischen Betrieb am Gotthard.

Alle C 5/6 wurden anfänglich dem damaligen Kreis V (ehemalige Gotthardbahn) zugeteilt. Schnell jedoch verloren die Lokomotiven ihr Haupteinsatzgebiet: Während des Ersten Weltkriegs brach der Transitverkehr am Gotthard drastisch ein und die Strecke Erstfeld–Chiasso wurde von 1920 bis 1922 sukzessive elektrifiziert. Auf die C 5/6 verzichten konnten die SBB allerdings noch lange nicht. Ende 1920 begann die grosse Umverteilung in die Flachlanddepots. Wichtigstes C 5/6-Depot wurde vorerst Brig, wo die Loks südlich des Simplon-Tunnels bis Domodossola eine optimale Verwendung fanden. Später beherbergte das Depot Basel zeitweise über 14 dieser Lokomotiven, so viele wie kein anderes.

Einsätze im Ausland.

Die C 5/6 fuhren nicht nur in der Schweiz, sie standen in beiden Weltkriegen auch in benachbarten Ländern im Einsatz: 1917 ab Genf über die Rhonetal-Linie als Versorgungszüge zur Linderung der Rohstoffknappheit in der Schweiz. Im Zweiten Weltkrieg sah man sie sowohl in Frankreich, wie auch in Deutschland. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Krieg war es unumgänglich, dass die C 5/6 bis zur vollständigen Elektrifikation des SBB Netzes auf den Schienen blieben. Die erste C 5/6 wurde 1954 ausrangiert, im November 1968 fand die letzte offizielle Fahrt mit einer C 5/6 statt.

Bewegte Geschichte der C 5/6 2978.

Unsere Jubilarin ist einer der noch vier erhaltenen «Elefanten», wie die C 5/6 auch genannt werden. Woher dieser Übernahme? Leider ist dies nicht schwarz auf weiss überliefert. Ein kurzer Vergleich mit den Elefanten aus Fleisch und Blut lässt vermuten, dass Eigenschaften, die diesen Tieren gemeinhin zugeschrieben werden, eine entscheidende Rolle spielen: Sie sind gross, kräftig, können schwere Lasten schleppen und sind eher gemächlich unterwegs.

Zurück zur C 5/6 2978: Sie hat in ihrer bewegten Geschichte bis heute rund 800 000 Kilometer zurückgelegt. Im Zweiten Weltkrieg stand auch sie in Deutschland im Einsatz. Alle C 5/6 kehrten bis Januar 1945 in die Schweiz zurück, nicht aber die beschädigte 2978. Nachdem sie der französischen Besatzungsmacht in die Hände fiel, zogen sich die Verhandlungen in die Länge, bis sie endlich Ende März wieder nach Basel fand. Kurz darauf schleppte sie mit zahlreichen anderen C 5/6 und C 4/5 Loks bis 1946 vorwiegend Versorgungszüge aus Frankreich Richtung Schweiz.

Ende der 1960er Jahre, in einem schnee- und lawinenreichen Winter erlebte die C 5/6 2978 nochmals einen spektakulären Einsatz auf der Gotthardlinie: Gemeinsam mit der Dampfschneeschleuder aus dem Jahre 1896 der ehemaligen Gotthardbahn räumte sie für den Nord-Süd-Verkehr die Strecke frei.

C 5/6 2978 mit Dampfschneeschleuder der ehemaligen Gotthardbahn, Fotoarchiv SBB Historic.
C 5/6 2978 mit Dampfschneeschleuder der ehemaligen Gotthardbahn, Fotoarchiv SBB Historic.

 

C 5/6 2978 mit Dampfschneeschleuder der ehemaligen Gotthardbahn, Fotoarchiv SBB Historic.
C 5/6 2978 mit Dampfschneeschleuder der ehemaligen Gotthardbahn, Fotoarchiv SBB Historic.

 

1967 wurde die C 5/6 2978 als historisches Triebfahrzeug klassifiziert und 1968 umfassend revidiert. Um zu verhindern, dass die Lokomotive einrostet, setzte die SBB sie vor Extrazügen ein, was im Laufe der Zeit Spuren hinterliess. Für das Jubiläum «150 Jahre Schweizer Bahnen» sollte sie wieder fit sein und wurde daher 1996 in der Hauptwerkstätte Biel einer Hauptrevision unterzogen.

Werkstätte Biel, Hauptrevision 1968, Fotoarchiv SBB Historic.
Werkstätte Biel, Hauptrevision 1968, Fotoarchiv SBB Historic.

 

Werkstätte Biel, Hauptrevision 1968, Fotoarchiv SBB Historic.
Werkstätte Biel, Hauptrevision 1968, Fotoarchiv SBB Historic.

 

Probefahrt von Biel nach Neuenburg nach der Hauptrevision 1968, Fotoarchiv SBB Historic.
Probefahrt von Biel nach Neuenburg nach der Hauptrevision 1968, Fotoarchiv SBB Historic.

Im stolzen Alter von 100 Jahren  – ein weiteres Merkmal ihrer lebenden «Verwandten», die bis zu 70 Jahre alt werden können – ist die C 5/6 2978 nun im Depot Brugg als Vertreterin der stärksten Dampflokomotive der SBB stationiert. Aktuell wird sie revidiert, um auch in ihrem Jubiläumsjahr in alter Frische zu neuen Fahrten aufzubrechen.

 

Quellen:

  • Archiv SBB Historic: Dossier GD_BAU_SBBVIPAS_002_02, 1904 – 1916
  • Moser, Alfred: Der Dampfbetrieb der schweizerischen Eisenbahnen 1847-2006, SVEA, 2006
  • Scherler, Lorenz: Die Geschichte der Güterzug-Dampflokomotiven C 5/6 der SBB und die Aufarbeitung der Lokomotive 2978, in: Schweizer Eisenbahn-Revue, 12/1996, S. 551-559
  • Zellweger, Christian: A 3/5, Tigerli, Elefant & Co.: Das Erbe des Dampfzeitalters, AS Verlag, 2004

 

UE67783Text: Susanne Hofacker, Leiterin Sammlungen und Bibliothek bei SBB Historic.

Weitere spannende Einblick in die Schweizer Eisenbahngeschichte findest du im Blog von SBB Historic.

 

 

Morgenstund hat Gold im Mund: Aus dem Alltag einer Trainee.

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6.15 Uhr: Ein neuer Tag steht an und somit auch eine neue Möglichkeit, um bei der SBB etwas ins Rollen zu bringen! Mein Outlook hat mir gestern Abend versichert, dass mein Weg heute zuerst an den SBB Hauptsitz im Wankdorf führt. Ich wohne in Bern – ist daher sehr praktisch für mich! So einfach läuft’s natürlich nicht immer, denn mein offizieller Arbeitsort ist Olten. Ich habe mich absichtlich eine halbe Stunde früher aufs Velo geschwungen, damit ich mich vor dem ersten Workshop um acht Uhr noch mit einer Trainee-Kollegin zum Kaffee treffen kann. Ich erhoffe mir ein paar hilfreiche Tipps zum Aufbau einer Seite im SBB internen Wissensmanagement-Tool. Meine Kollegin ist sehr versiert darin, und da bietet sich ein solch informeller Austausch an, um mit meinem Projekt «Ökosystem für Innovation» rascher voranzukommen.

Trainee-Programm: Bei uns kommst du zum Zug.

Unser Talent-Programm richtet sich an ambitionierte Hochschulabsolventinnen und -absolventen mit Potenzial für Fach-, Projekt- oder Führungsfunktionen. In vier Förderstellen übernimmst du herausfordernde Arbeiten und eine wichtige Rolle in ausgewählten Projekten. Du erhältst während 18 Monaten einen spannenden Einblick in die SBB mit den Vorteilen eines attraktiven Einsteigerlohns.

Mehr über das SBB Trainee-Programm erfahren.

 

Vormittag: «Chopf abe u schaffe».

Oha, die Zeit rennt und ich muss mich bereits wieder verabschieden. Der bevorstehende Workshop ist sehr vielversprechend: Es geht um 3D-Printing, ein Projekt, das ich am Rande begleiten darf. Ich höre interessiert zu, mache mir Notizen und bringe mich in einer späteren Phase des Workshops mit Verständnisfragen, aber auch mit kritischen Fragen und Anregungen ein.

Das einzig typische an einem Trainee-Alltag ist der ständige Themenwechsel. So ergeht es mir auch heute. Gleich geht es nämlich weiter mit einer Skype-Besprechung zum Thema «Supply Chain Optimierungsstrategie Ersatzteile bei SBB Cargo». Im Projektteam stellen wir uns gegenseitig unsere erarbeiteten Teile vor und diskutieren Uneinigkeiten aus. In ein paar Tagen geht es ums Einreichen des ersten Entwurfs. Wir verteilen somit die Verantwortlichkeiten für die Finalisierung und vereinbaren eine kurze Skype-Konferenz kurz vor Abgabe zum letzten Review.

Und was nun? Es bleiben mir eineinhalb Stunden bis zur Abfahrt des Zuges nach Olten. Genügend Zeit also, um mir im Grossraumbüro ein Plätzchen zu ergattern und an der Supply-Chain-Strategie weiterzuschreiben. Die Zeit bis zur Deadline ist knapp. Ich habe mich für verschiedene Fokusthemen innerhalb der ersten Förderstelle entschieden und muss die Zeit gut einteilen. Dieses Jonglieren ist aber auch gerade das Faszinierende. Ich erhalte einen sehr breiten Einblick in die Schlüsselthemen von Asset Management und darüber hinaus in die Herausforderungen der gesamten SBB Cargo.

Mein Magen knurrt und mein Kalender erinnert mich an den Mittagstermin mit meiner Mentorin in Olten. Wie so oft bietet sich die Zugfahrt für administrative To-dos an: E-Mails bearbeiten und Termine koordinieren. Ich organisiere für unseren Trainee-Jahrgang eine Besichtigung des Rangierbahnhofs in Lausanne Triage und informiere nun meine Gspändli über den Tagesablauf und die nötige Schutzausrüstung.

Mittag: Selbstreflexion zur persönlichen Weiterentwicklung.

Ungefähr einmal im Monat darf ich mich auf ein solches Mentoring-Treffen freuen. Wir tauschen uns zu fachlichen aber auch persönlichen Themen aus. Heute steht die dritte Förderstelle im Fokus. Ich möchte die einzigartige Chance nutzen, in eine im Ausland stationierte Partner- oder Tochterfirma der SBB hineinzusehen. Wir ziehen meinen persönlichen Entwicklungsplan herbei und wägen die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten im Hinblick auf meine Ambitionen nach dem Trainee-Programm ab. Beim Kaffee legen wir das nächste Treffen fest. Ich erhalte zusätzlich die Hausaufgabe, ältere Trainees zu ihrem Einsatz in einer dieser Firmen zu befragen.

Nachmittag: Letzter Gipfelaufstieg des Tages.

Den Nachmittag läuten mein Arbeitskollege und ich mit einer Brainstorming-Session ein. Unser Ziel: die Struktur des Ökosystems für Innovation aufgleisen. Wir nehmen uns genügend Zeit und malen auf Flip-Charts alle möglichen Varianten auf, bewerten diese, verwerfen einige wieder und entwickeln die vielversprechendsten zwei weiter. Mitte Nachmittag haben wir mit unserem Chef einen Termin vereinbart, um die Erkenntnisse mit ihm zu besprechen. Wir pflegen einen regelmässigen Dialog und können so sicherstellen, dass wir uns in die gewünschte Richtung bewegen.

Der Abend steht früher vor der Tür als mir lieb ist. Es war ein lehrreicher und erfolgreicher Tag, der aber noch nicht ganz zu Ende ist. Nun geht’s nämlich mit dem Zug zurück nach Bern und ab ins Training. Eine gesunde Mischung zwischen Arbeit und Freizeit ist mir persönlich sehr wichtig und wird von der SBB unterstützt. Den morgigen Arbeitstag werde ich mit einem frischen Kopf und voller Tatendrang in Angriff nehmen!

 

Text: Miriam Ryf, Business Trainee bei Asset Management – Einkauf & Supply Chain, SBB Cargo

Mit dem Mitfahrbillett auf Städtereise oder was tun in Thun?

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Egal ob in der Schweiz oder im Ausland, ich bevorzuge Städtereisen gegenüber Ausflüge in die Natur. Und egal ob hier oder dort, ich lasse mich gerne von einer Stadt treiben, vertraue darauf, die schönsten Ecken beim Herumstreifen in einer fremden Stadt zu entdecken.

Deshalb entscheiden wir uns spontan, einen der ersten warmen Frühlingstage für einen Ausflug in zwei Schweizer Städte zu nutzen: Bern und Thun. Die Vorbereitung beschränkt sich auf ein Minimum, der Kauf des Mitfahrbillets für Kollegin Sarah ist auf der App SBB Mobile ruckzuck erledigt.

Ausflug mit dem Mitfahrbillett.

So seid ihr gemeinsam günstiger unterwegs: Vom 27. Februar bis 21. Mai ist das Mitfahrbillett erhältlich. Wenn du zum Beispiel ein GA oder eine Tageskarte hast, kannst du eine Begleitperson für nur 38 Franken auf einen Ausflug mit dem Zug mitnehmen. Auf sbb.ch/mitfahren findest du viele weitere Freizeitideen.

 

Und so sitzen wir an diesem sonnigen Samstagmorgen bereits um 7:30 Uhr im InterCity von Zürich nach Bern. Der Doppelstöcker, in dem sich unter der Woche um diese Zeit müde Pendler die Augen reiben, ist fast leer. Zeit für einen ersten Kaffee.

Die Einfahrt in den Bahnhof Bern ist – wie immer bei schönem Wetter – spektakulär. Die türkisfarbene Aare unter uns glitzert, und schaut man genau, zeichnen sich am Horizont die markanten Gipfel von Eiger, Mönch und Jungfrau ab. Im Vordergrund die unverkennbare Silhouette der Stadt Bern mit ihren Brücken, dem Münster und der Kirche St. Peter und Paul.

Die Stadt hätte ja genug zu bieten, um eine ganze Woche, ja was sage ich, ein Leben lang darin zu verweilen. Weil wir aber das Mitfahrbillett mit all seinen Möglichkeiten heute so richtig ausnutzen wollen, gibt es die Tipps für die Stadt Bern im Schnelldurchlauf (aufs Bild klicken für eine grössere Ansicht).

 

«Rauf aus der Stadt.»

Mit dem 9i-Tram lassen wir die noch etwas verschlafene Innenstadt hinter uns und fahren Richtung Wabern. Direkt an der Haltestelle «Gurtenbahn» liegt der Märitladen. Hier gibt es feines Brot und ein sorgfältig ausgesuchtes Sortiment an Bio-Käse mit vielen regionalen Spezialitäten, wie dem Edelschimmelkäse «Summerhimu» oder die berühmte Belper Knolle. Dazu Antipasti und ein paar Früchte und Nüsse, fertig ist die Zwischenverpflegung.

Das Gurtenbähnli fährt alle 15 Minuten und das Mitfahrbillett ist auch hier gültig. Alternativ könnte man in rund 40 Minuten den Aufstieg auf den Berner Hausberg zu Fuss schaffen. Doch so früh sind noch nicht viele «Berggänger» unterwegs. Und auch wir entscheiden uns für die gemütliche Variante. Die Fahrt ist für grosse wie kleine Kinder ein Erlebnis. Je mehr die Bahn an Höhe gewinnt, umso besser ist die Aussicht auf die Stadt, das Bundeshaus, die Aare und den Jura-Südfuss.

Der «Gurten – Park im Grünen» hat zu jeder Jahreszeit und für jede Altersgruppe etwas zu bieten. Ins Auge sticht uns die Kugelbahn. Eine Riesenkonstruktion aus bunten Schienen, Kurbeln, Rädern und Scheiben, an der man hebeln, drehen, kurbeln und rütteln und damit der Kugel den richtigen Weg weisen kann. Wer die Bahn von Anfang bis Ende durchspielen will, braucht eine gute Stunde Zeit. So lange reicht die Geduld dann doch nicht, zu neugierig sind wir auf das neuste Kunstwerk, das sich zwischen die bekannteren Luginbühl-Skulpturen reiht. Die Kunstinstallation «Yggdrasil» nimmt Bezug zum gleichnamigen Symbol der nordischen Mythologie – der Weltenbaum als Verkörperung des Gesamtbildes der Schöpfung.

Langsam macht sich der Hunger bemerkbar. Naheliegend wäre ein Besuch im unkomplizierten Selbstbedienungs-Restaurant. An schönen Tagen einen Sitzplatz zu ergattern, kostet allerdings einiges an Geduld und Nerven. Wir haben Picknick dabei und machen es uns auf einer Bank an der Sonne gemütlich und geniessen die Aussicht. Und spielen mit dem Gedanken, den Abstieg nach Kehrsatz zu Fuss zu wagen. Weil unsere Rundreise aber noch lange nicht zu Ende ist, beschliessen wir, mit der Zahnradbahn runterzufahren. Nur weniger Schritte neben der Talstation liegt der Bahnhof Wabern. Von dort aus geht’s weiter mit der S-Bahn nach Thun.

Vom Berner Hausberg auf den Thuner Schlossberg.

In Thun angekommen hat die Sonne den Durchbruch endgültig geschafft. Abgesehen von einem feinen Dunst über dem See, zeigt sich das Zähringerstädtchen an der Aare unter strahlend blauem Himmel. Wir lassen uns Richtung Altstadt treiben – nicht ohne vorher noch einen Blick auf die Abfahrtstafel der Schiffe geworfen zu haben. Doch dazu später.

Die Innenstadt von Thun liegt auf einer Insel mitten in der Aare. Entlang der Einkaufsmeile Bälliz reihen sich die üblichen Verdächtigen. Warenhäuser, Bekleidungsketten, Banken… Dafür müssen wir nicht nach Thun reisen.

Deshalb zieht‘s uns auch schnell über die Sinnebrücke weiter in die Obere Hauptgasse. Diese ist von einer architektonischen Besonderheit geprägt: Die einzigartigen Hochtrottoirs, die die belebte Gasse links und rechts säumen. Oben wie auch unten gibt es kleine Boutiquen, Cafés, Bioläden und hippe Bars zu entdecken. Auch ein Blick nach oben lohnt sich, jedes Haus sieht anders aus und immer wieder blitzt das stattliche Schloss Thun mit seinen markanten Ecktürmen hervor.

Aufstieg zum Schloss.

Der Aufstieg zum Schloss Thun vom Rathausplatz hat es in sich. Wer oben ankommt, wird mit einer wunderbaren Aussicht auf die eindrückliche Bergkette rund ums Stockhorn belohnt. Das Schloss ist um 1200 vom zähringischen Herzog Berchtold V. erbaut worden. Heute beherbergt das Schloss nebst einem Hotel und Restaurant ein Museum, das die Regionalgeschichte sowie wechselnde Ausstellungen zu kulturhistorischen und aktuellen Themen zeigt.

Der Aufstieg hat seine Spuren hinterlassen. Durstig machen wir uns auf den Weg zurück ins Städtchen und kommen dabei am AEK Caffè vorbei, das uns mit Oberländer Kräutertee und einer sonnigen Terrasse von einem kurzen Zwischenhalt an der Aare überzeugt. Diese glitzert türkis in der Sonne und macht bereits im März Lust auf ein Bad im Fluss.

Über den Göttibachsteg und die obere Schleuse (nur zwei der unzähligen tollen alten Brücken in Thun) geht’s zurück Richtung Bahnhofplatz. An der Schiffanlegestelle wartet bereits die MS Schilthorn auf uns, die uns nach Oberhofen am Thunersee bringt.

Wir kommen wieder – im Sommer.

Auf dem Schiff weht eine steife Brise und angesichts der hohen Schneeberge wird uns bewusst, dass der Sommer wohl doch noch eine Weile auf sich warten lässt. Das merken wir nochmals, als wir vor den (noch) verschlossenen Türen des Restaurants Pier 17 stehen, unserem eigentlichen Ziel. Die kleine Café-Bar direkt an der Schiffländte in Oberhofen versprüht das Flair einer Strandbar und serviert in den Sommermonaten Salate, Ciabattas und Smoothies aus frischen und qualitativ hochwertigen Produkten aus dem Berner Oberland. Leider tut sie das erst ab April 2017 wieder…

In die Bresche springt das Restaurant Schloss Oberhofen gleich nebenan. Ein gemütlicher Innenhof zwischen altem Gemäuer und moderner Architektur lädt zum Verweilen ein, das feine Essen und vor allem der freundliche Service leisten das ihre, damit wir uns so richtig wohl fühlen.

Der Bus Nr. 25 bringt uns in knappen 12 Minuten zurück an den Bahnhof in Thun, wo bereits der Zug in Richtung Bern auf uns wartet. Unser Fazit: Zug, Tram, Standseilbahn, S-Bahn, Schiff und Bus haben uns heute weit herum gebracht. Dank dem Mitfahrbillett haben wir Ecken der Schweiz entdeckt, die uns sonst wohl verborgen geblieben wären.

 

Fotos: Sarah Aakervik


Interview mit Dr. Ruedin: Ein Arzt wird grün.

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Jorge Guerreiro, SBB Green-Class-Blogger, im Gespräch mit dem Pilotkunden Dr. Ruedin.

«Kommen Sie herein!» Der Empfang ist herzlich, als ich in Morges in der Praxis von Dr. Ruedin ankomme. Dieser Arzt wurde als Testkunde für das SBB Green-Class-Abo ausgewählt.

Er hat mit seinem Text «Inspektion und Abnahme des BMW i3» bereits tatkräftig über seine diesbezüglichen Alltagserfahrungen berichtet. Darin beschreibt er die Einführung in die Handhabung des Elektroautos im BMW Brand Experience Center, die ersten Meter am Steuer und schliesslich seine Heimfahrt im neuen Auto. Ich nutze diesen Vorwand für einen Besuch, um diese Eindrücke direkt von ihm zu hören. Lest selbst.

Kannst du uns zuerst in ein paar Sätzen sagen, wer du bist?

Mein Name ist Thierry Ruedin, ich bin 50 Jahre alt und Allgemeinarzt in Morges. Ich bin Vater von drei Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren. Ich habe mich für dieses Pilotprojekt interessiert, weil ich viel Zug fahre und mir bereits etwas wie dieses Abo wünschte.

Welche Verkehrsmittel hast du vor diesem Abo genutzt? Wie oft?

Ich habe verschiedene Phasen durchgemacht. Eine Zeit lang hatte ich ein Auto, mit dem ich von meinem Wohnort am Jurafuss nach Morges zur Arbeit fuhr. Danach wollte ich mehr den ÖV nutzen, weil der Verkehr in Morges zu den Stosszeiten sehr dicht ist. Trotzdem brauche ich aber ein Auto in Morges für die Hausbesuche und den Pikettdienst. Deshalb hatte ich zusätzlich zu meinem Auto zuhause einen Zweitwagen mit Wechselschild in der Praxis. Ich fuhr also mit den Wechselschildern im Rucksack per Zug zur Arbeit. Allmählich nahm ich immer weniger Hausbesuche und Pikettdienste vor und die Zahl der ungeplanten Fahrten nahm ab. Heute komme ich mit dem Zug und habe ein Velo hier, mit dem ich die paar Hausbesuche in der Region erledige.

Wie hast du von dem neuen SBB Green-Class-Abo erfahren?

Ich habe den SBB Newsletter bekommen, in dem das Projekt beschrieben wurde, und gleichzeitig auf der Strasse die Schlagzeile «Die SBB lanciert ein Generalabonnement für 12 000.– Franken» gelesen, die mir aus dem Zusammenhang gerissen und irreführend schien. Aber dadurch bin ich neugierig geworden und habe den Newsletter noch einmal genau gelesen. Schliesslich habe ich auf einer Zugfahrt mit meiner Familie das Teilnahmeformular ausgefüllt. Allerdings war ich sehr überrascht, meinen Namen tatsächlich auf der Auswahlliste zu lesen!

Was hat den Ausschlag dafür gegeben, dass du an diesem Projekt teilnehmen wolltest?

Es kam überraschenderweise sehr nah an das heran, was ich bereits machte. Ich legte kleine Strecken mit dem Auto zurück, einem Diesel, dessen Verbrauch zwar sehr niedrig, der aber für kurze Strecken nicht optimal war. Ich nehme oft den Zug, teilweise das Velo, und habe mich bereits schon für Publibike interessiert. SBB Green Class bietet mir also eine Form der Mobilität, die mir sehr gefällt.

Hast du früher schon einmal ein Elektroauto ausprobiert?

Nein. Aber ich bin Mobility-Genossenschafter auf Lebzeiten und bin mit diesem System vertraut.

Welches dieser positiven Argumente war am Ende entscheidend?

Das hing nicht unbedingt mit dem Angebot selbst zusammen: Ich war mit dem Auto, das ich gekauft hatte, unzufrieden. Es war nagelneu, noch keine zwei Jahre alt und ich hatte noch keine 16 000 Kilometer gemacht, aber ich wollte es bereits wieder verkaufen. Meine drei Kinder und meine Frau hatten bereits ein General-Abo der SBB. Nur ich besass noch keines.

Was war deine erste Reaktion auf die Lieferung deines BMW i3, der im SBB Green-Class-Abo inbegriffen ist?

Alles war extrem gut organisiert. Was das Auto selbst angeht, hatte ich zwar in meiner Jugend eine Phase, in der ich mich für Sportwagen interessierte, aber heute brauche ich eher ein kleines praktisches Auto. Seine Ausstattung und Grösse sind genau das, was ich wollte.

Welche Zwischenbilanz ziehst du zwei Monate nach dem Beginn deiner Erfahrung mit SBB Green Class?

Eine insgesamt sehr positive, wenn man einmal von ein paar schlechten Erfahrungen mit den Ladestationen absieht. Wir haben eine Charge-Now-Karte bekommen, die so gut wie nutzlos ist. So habe ich versucht, das Auto in einem Einkaufszentrum in Bussigny aufzuladen. Nachdem ich eine Handymitteilung bekommen hatte, die Batterie sei voll, musste ich vor Ort feststellen, dass ein Problem aufgetreten und das Aufladen unterbrochen worden war. Ich habe die Green-Class-Hotline von BMW angerufen, wo man mir freundlich erklärte, dass ein Sternchen neben der Ladestation auf dem Navi anzeigt, dass dort mit der Charge-Now-Karte bezahlt werden kann. Leider geht das in unserer Region nur an wenigen Orten. Abgesehen davon finde ich das Auto super und auch das Zugangebot. Am Samstag fahren wir zum Beispiel mit der ganzen Familie mit dem Zug in die Ferien nach Zermatt. Ich finde auch das Mobility-Angebot noch immer sehr sinnvoll. Publibike konnte ich angesichts der Jahreszeit bisher nur einmal ausprobieren, aber ich bin zuversichtlich, dass mir auch dieser Aspekt des Angebots gefallen wird. Der einzige Haken ist, dass es in Morges in der Nähe meiner Praxis keine Station gibt.

Hast du eine Anekdote aus deinen ersten Wochen mit SBB Green Class für uns?

Ja! Einmal zum Auto: Man trifft immer wieder auf andere Fahrer desselben Modells mit Berner und Zürcher Nummer. Einmal war das abends nach dem Sport: Ein Herr wartete in einem weissen i3 auf dem Parkplatz. Ich habe an seine Scheibe geklopft und gefragt, ob er auch Testkunde sei, was der Fall war. Hierauf haben wir mit mehreren anderen SBB Green-Class-Abonnenten eine WhatsApp-Gruppe gegründet, in der wir über unsere Erfahrungen austauschen. Ganz regelmässig. Das Auto gefällt allen, meine Freunde waren überrascht, wie gut es zieht. Was das Zugfahren angeht, musste ich vor Kurzem von Bern nach Zürich und war überrascht, wie voll der Zug war. Selbst in der 1. Klasse kann man froh sein, wenn man einen Sitzplatz bekommt! Allgemein fällt mir auf, dass es etwas mehr Verspätungen gibt als zum Beispiel zu meiner Studienzeit. Aber ich nehme an, das hängt damit zusammen, dass viel mehr Züge fahren. Abgesehen davon ziehe ich aus meinen ersten Erfahrungen eine positive Bilanz. Eine wirklich sehr positive!

Wie verteilt sich deine Zeit auf die verschiedenen von SBB Green Class angebotenen Verkehrsmittel?

Eine Fangfrage! Ich bin heute Morgen recht erschrocken, als ich die Green-Class-App auf meinem Handy aufgerufen habe. In den letzten zwei Wochen habe ich fast nur das Auto genommen, weil ich in letzter Zeit viele Hausbesuche machen musste. Aber jetzt fahre ich mit dem Zug in die Ferien, diese Langstrecke wird die Statistik wieder ausgleichen.

Wie hat deine Familie auf die Teilnahme am Projekt SBB Green Class reagiert?

Das betrifft hauptsächlich meine Frau. Sie arbeitet in Lausanne und hat ein normales Auto. Zudem hat sie ein General-Abo, um mit dem Zug zur Arbeit zu fahren, muss aber manchmal das Auto nehmen, um berufliche Dinge in der Region zu erledigen. Als ich ihr von meiner Idee, an diesem Projekt teilzunehmen, erzählt habe, hat sie mich sofort unterstützt. Sie kennt meinen Pseudo-Ökospleen schon. Ich muss sagen, dass ich ziemlich umweltbewusst bin. Es ist einfach, sich zu beschweren, wenn wir wie zum Beispiel heute 14°C haben, obwohl es erst Februar ist, und zu verlangen, dass die anderen die Umwelt weniger verschmutzen, während man nichts an den eigenen Gewohnheiten ändert. Meine Töchter fragen mich noch immer, ob ich sie da- oder dorthin fahre, aber inzwischen sage ich «Nein» und verweise sie auf den Bahnhof!

 

 

 

 

 

Wenn Blogger aus den Philippinen die Schweizer Mobilität hautnah erfahren.

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«In Filipino gibt es keinen Ausdruck für Mobilität.» Diese Aussage stammt von einer Bloggerin aus Manila, die mit drei weiteren Kolleginnen und Kollegen während einer Woche die Schweiz erkundet.

Anlässlich des sechzigjährigen Jubiläums diplomatischer Beziehungen zwischen der Schweiz und den Philippinen ist die Social Media-Delegation auf Einladung des EDA Präsenz Schweiz unterwegs von Zürich bis nach Chexbres in den Waadtländer Weinbergen. Auf ihrer Reise bekommen sie eine Schweiz abseits gängiger Klischees zu sehen. Klar gehört das eine oder andere Käsefondue dazu, aber auch Initiativen im Bereich Nachhaltigkeit, Beispiele von Schweizerischem Unternehmertum, oder eben, die Mobilität.

Kurz nach ihrer Ankunft in der Schweiz darf ich die Vier einen Nachmittag lang begleiten, um ihnen bei einem Ausflug ins Verkehrshaus Luzern die Mobilität näher zu bringen. Als Vertreter von SBB Green Class möchte ich ihnen zeigen, wie ich mich tagtäglich nachhaltig und mit verschiedenen Verkehrsmittelnzh entlang der Schweizer Mobilitätskette bewege.

Ganz ungewohnt bin ich an diesem frühlingshaften Sonntag eine halbe Stunde zu früh beim Treffpunkt am Hauptbahnhof Zürich. Zufällig ist meine Gruppe ebenfalls bereits hier – ich erkenne die bekannte Reisebloggerin Aileen von iamaileen.com schon von weitem (Zweite von rechts). In ihrer Begleitung sind die Lifestyle- und Modeblogger Patricia von itsparadigma.com, Laureen von breakmystyle.com, und David von dgmanila.com (v.r.n.l.). Gemeinsam erreichen die vier auf ihren englischsprachigen Blogs monatlich über 1.5 Millionen Leser.

Unterwegs in der ersten Klasse von Zürich nach Luzern.

Nach einer herzlichen Begrüssung findet auf dem Perron 4 bereits das erste Fotoshooting statt. Ich bin mir bewusst, dass der Zugführer wegen uns kaum die Abfahrt verzögern wird. Deshalb steigen wir schnurstracks ein und machen es uns in der ersten Klasse bequem. Dort haben wir während der Fahrt nach Luzern genügend Zeit, uns kennen zu lernen. Dass Politikerinnen und teils sogar der Bundesrat werktags in denselben Zugabteilen unterwegs seien, können die vier kaum fassen: «Werden sie nicht in eigenen Limousinen herumchauffiert?»

Dass Reisende die Schweizer Bahnhöfe einfach so betreten können, ohne durch Schranken zu gehen, fällt ihnen ebenfalls auf. In den Philippinen brauche man ein gültiges Billett, um durch eine Schranke nach innen zu gelangen. Ich erkläre, dass der öffentliche Verkehr in der Schweiz auf der Ehrlichkeit der Reisenden und sporadischen Kontrollen basiere. Und dank dem SwissPass mit Generalabonnement entfalle für die Teilnehmenden von SBB Green Class natürlich die Billettpflicht.

Luzern zeigt sich von der besten Seite. Wir überqueren die jahrhundertealte Kapellbrücke und schlendern durch die Altstadt bis zum Schwanenplatz. Spätestens um 14 Uhr müssen wir beim Verkehrshaus eintreffen, und laut der Reiseplaner App fährt unser Bus um 13:32 Uhr ab. Aileen, Laureen, Patricia und David sind sichtlich erstaunt über die Genauigkeit der Anzeigetafel…

Das Verkehrshaus der Schweiz dokumentiert die Entwicklung der Mobilität.

Beim Verkehrshaus angekommen, werden wir von einer zehn Meter hohen Scheibe begrüsst, die mit etwas Fantasie auch ein gestrandetes U.F.O. sein könnte. Es handelt sich aber um den Bohrkopf der Tunnelbohrmaschine «Sissi», die während Jahren ihren Teil zum Bau des längsten Zugtunnels der Welt beigetragen hat.

Ich erkläre, dass die Schweizer Bevölkerung im Jahr 1992 zuerst über den Bau des neuen Gotthard Eisenbahntunnels abgestimmt habe. Und diese Bohrplatte sei ein eindrücklicher Beweis, dass die Schweiz dank der direkten Demokratie ein solches Generationenprojekt effektiv auch umsetzen konnte. Aus den Reaktionen höre ich heraus, dass eine solche Langzeitsicht in der philippinischen Politik kaum vorhanden sei.

Die Museumsführung zeigt die Entwicklung der Mobilität in der Schweiz gut auf. Angefangen bei der Postkutsche bis zur modernsten Eisenbahn und schliesslich einem Modell des Mars-Rovers «Curiosity» wird uns eindrücklich veranschaulicht, wohin der Weg führen könnte. Natürlich gibt es für die Blogger unterwegs genügend spannende Sujets für ihre Instagram-Kanäle.

Gegen Ende des Nachmittags gibt es noch einen kleinen Abstecher in die digitalen Sphären der Mobilität. Mit der SBB Reiseplaner App checke ich die Verfügbarkeit von Mobility-Fahrzeugen am Bahnhof Luzern. Die «Digital Natives» aus den Philippinen verstehen sofort, um was es geht: Per App ein Fahrzeug zu mieten, das ist ihre Sprache.

Wenig später finden wir den designierten Parkplatz auf der Ebene 3, wo das hellblaue Mobility Elektroauto «Zoe» auf uns wartet. Die Kameras und Smartphones werden gezückt um den Moment festzuhalten, wo ich mit dem roten SwissPass und ganz ohne Schlüssel das Auto entriegle. Ob Mobility-Fahrzeuge auch für Touristen buchbar seien, erkundigt sich David. Meine spontane Antwort: «Eine prima Idee, aber bisweilen ist es noch nicht möglich…»

Zum Schluss frage ich in die Runde: «Was hat euch am heutigen Tag am meisten Eindruck gemacht?»

Die vier Blogger aus den Philippinen sind sich einig: Am meisten beeindruckt haben sie die flüssigen und minutiös abgestimmten Verbindungen im öffentlichen Verkehr. Eine solche Harmonie zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln und Mobilitätsformen sei für ihre Heimat noch Zukunftsmusik. Nach unserer gemeinsamen Zugfahrt werden Aileen, Laureen, Patricia und David dank dem Swiss Travel Pass noch viele weitere Verkehrsmittel testen können. Wie sie meine Frage am Ende der Woche wohl beantworten würden?

«Am meisten beeindruckt haben sie die flüssigen und minutiös abgestimmten Verbindungen im öffentlichen Verkehr.»

Ein Frühlingstag in Rom.

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Es ist wieder soweit: Der Frühling ist da, die Tage werden länger und wärmer, Ostern steht vor der Tür – wer verspürt da nicht die Lust, einen kleinen Urlaub zu planen? Aber wo fährt man im Frühling am besten hin? Idealerweise in eine der benachbarten europäischen Hauptstädte, die in wenigen Stunden mit dem Zug erreichbar sind.

Eine günstige Gelegenheit, um die verborgenen Schätze einer Stadt zu entdecken, die weniger bekannten Seiten fernab des Massentourismus.

Ein idealer Ort dafür ist sicherlich Rom, die ewige Stadt. Stellt euch vor: auf steingepflasterten Strassen flanieren, den Duft von frisch gebackener Pizza in der Nase, umgeben von historischen Monumenten… Ihr möchtet die Stadt aus der Perspektive einer Einheimischen neu kennenlernen? Dann lest nur weiter, ich gebe euch gerne ein paar Ratschläge.

Hier die von mir ausgewählten sieben Orte, die ihr besuchen solltet, wenn ihr Rom für euch völlig neu entdecken möchtet: Vom Frühstück über den Pausensnack und die abendliche Theatervorstellung bis zum Verdauungsschnaps: Bitte anschnallen, es geht los!

 

1. Frühstück.

Sant’Eustachio Il caffè: Foto Ewan Munro, flickr (CC BY-SA 2.0)

Mit einem echten, starken Espresso starten wir in den Tag. Den passenden Rahmen hierfür bietet eine zentral gelegene Bar, die auch bei den Anwohnern sehr beliebt ist.

Im Sant’Eustachio il Caffè an der Piazza di Sant’Eustachio könnt ihr gemütlich am Tisch den speziellen Caffè Crema kosten, dessen Geheimrezept nur das Barpersonal kennt und das von Generation zu Generation weitergereicht wird. Am besten vervollständigt ihr das typisch italienische Frühstück mit einem warmen Cornetto direkt aus dem Ofen und einem frisch gepressten Saft und nehmt noch ein paar gastronomische Souvenirs für eure Freunde und Verwandten mit… Mmmh, lecker!

 

2. Wochenend-Shopping.

Wenn ihr über das Wochenende da seid, könnt ihr vormittags auf dem Mercato Monti – Urban Market Roma (von September bis Juni) die verrücktesten Dinge kaufen. Die römische Handwerkskunst präsentiert sich hier in ihrer ganzen Pracht und zieht jede Menge Menschen an, die handgemachte Einzelstücke zu schätzen wissen. Der Eintritt ist kostenlos und der Markt von 10 bis 20 Uhr geöffnet, wobei es sich natürlich empfiehlt, möglichst früh vor Ort zu sein, bevor die schönsten Schätze vergriffen sind.

 

3. Mittagessen.

Eine beeindruckende Auswahl an Craft Bier gibt es im Open Baladin. Foto: Roberto Ventre, flickr, (CC BY-SA 2.0)

Ebenfalls zentral gelegen, bietet sich das Open Baladin nahe der Piazza Navona als ideales Lokal für die Mittagspause an. Das Open Baladin zeichnet sich durch seine grosse kulinarische Bandbreite aus, wobei besonders die Burger, die es auch in vegetarischer Ausführung gibt, und die Caserecci mit hausgemachtem Brot zu empfehlen sind. Einen Namen hat sich das Lokal ausserdem mit seinem umfassenden Angebot an Craft Bieren gemacht: 100 verschiedene Sorten aus italienischer Herstellung, die alle probiert werden wollen. Na dann, Prost!

 

4. Aussergewöhnliche Museen.

Ihr habt schon alle Museen in Rom besichtigt, einschliesslich des Museo Vaticano? Sehr gut, aber dieses Museum kennt ihr bestimmt noch nicht: das Vigamus oder auch Museo del Videogioco di Roma – das erste Videospielmuseum Italiens.

Hier bekommt ihr einen Überblick über die Entwicklung der Videospiele von den Anfängen bis heute, präsentiert in Form von 15 Video-Retrospektiven und 440 historischen Anschauungsstücken, begleitet von Schautafeln mit technischen und geschichtlichen  Informationen sowie allerlei Kuriosem.

Das Museum bietet übrigens auch viele interessante Events, wie Flohmärkte mit Retrogames, Videospielen und Produkten aus der Manga- und Anime-Welt oder spezielle Virtual-Reality-Tage – ein Blick auf die Website lohnt sich vor dem Besuch allemal.

5. Eispause.

Die folgende Empfehlung kommt absolut von Herzen. Ich bin in Rom geboren und aufgewachsen und halte diese Eisdiele für die beste in der ganzen Stadt: Sie heisst Quinto, liegt in der Via Tor Millina Nr. 15, einer pittoresken Nebengasse der Piazza Navona, und ist ein echtes Schmuckstück. Die geschmackvolle Einrichtung und die vielen, auf kleinstem Raum zur Schau gestellten Zutaten und Gerätschaften verleihen ihr eine zeitlose Atmosphäre.

Was das Eis angeht, solltet ihr euch die Waffel oder den Becher natürlich so voll wie möglich füllen lassen; mein persönlicher Favorit ist das Joghurteis mit frischen Früchten. Diese Früchte werden eigens von erfahrenen Obstbauern aus der Region ausgewählt und sind tatsächlich so frisch und reif, dass man ihren Duft bereits 50 Meter vor der Eisdiele wahrnimmt. Probiert es aus, wenn ihr mir nicht glaubt! Ich empfehle euch diesen erfrischenden Zwischenstopp für den Nachmittag, um Energie für das Abendprogramm zu tanken.

 

6. Abendessen, Theater oder DJ-Set.

Nun kommen wir zum Höhepunkt der Tour, die ich für euch geplant habe: Der perfekte Ort für Theaterliebhaber, die gerne gut essen und tanzen, ist der Salone Margherita – ein wunderschönes Gebäude im Liberty-Stil, wo ihr euch den ganzen Abend lang dem Genuss hingeben könnt.

Das Programm besticht derzeit vor allem durch zwei grossartige Stücke: den Klassiker La Traviata und Roma! Canti, balli e poesia del popolo di Roma  von Pier Francesco Pingitore, das die römische Tradition in ihrer ganzen Bandbreite widerspiegelt und mit der wundervollen Manuela Villa in der Hauptrolle glänzt.

2013 wurde der Salone Margherita von Nevio Schiavone übernommen, der diesem ein völlig neues Gesicht verliehen hat. Er verwandelte das Theater in einen Ort der retrospektiven Erneuerung, an dem die Tradition als roter Faden in der Moderne fortlebt. Heute kann man dort stilvoll dinieren und gleichzeitig das Geschehen auf der Bühne verfolgen, wie es im 19. Jahrhundert üblich war.

Später könnt ihr den gelungenen Tag je nach aktuellem Programm bei einem Tanz zur Musik internationaler Spitzen-DJs feiern oder mit einer Burlesque-Show beschliessen.

 

7. Unvergesslicher Blick auf die Stadt.

Aussicht von der Terrazza del Pincio. Foto: Francesca S, flickr, (CC BY-SA 2.0)

Ihr habt nicht viel Zeit, möchtet aber unbedingt ein schönes Erinnerungsfoto schiessen? Dann empfehle ich euch den Aufstieg zur Terrazza del Pincio! Von der Piazza del Popolo aus leicht zu erreichen, bietet die Terrazza zu jeder Stunde des Tages einen atemberaubenden Blick auf die ewige Stadt, die sich dem Betrachter hier in ihrer ganzen Pracht präsentiert. Berühmte Wahrzeichen Roms wie die Kuppel von San Pietro und Castel Sant’Angelo prägen das Panorama.

Ich bin jetzt schon neugierig, welchen meiner Empfehlungen ihr folgen werdet, und freue mich über entsprechende Kommentare! Bis dahin wünsche ich euch eine gute Fahrt und einen tollen Aufenthalt in Rom.

 

Bequem in die Herzen Europas reisen.

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Die ultimativen Reisetipps für den Osterverkehr

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Premiere mit Osterverkehr im Gotthard-Basistunnel (GBT). Was sind die Herausforderungen? SBB-Angebotsplaner Dimitri Berli über den erwarteten Ansturm, 44 000 zusätzliche Sitzplätze und Alternativen für Wanderer und Ausflügler.

Dimitri Berli, ist die SBB bereit für den Reisenden-Ansturm an Ostern?

Wir haben alles gemacht, was möglich ist, um uns für den Osterverkehr zu wappnen. Wir sind also grundsätzlich bereit und erwarten sehr viele Reisende, speziell Richtung Tessin und Italien. Die Kapazitäten sind hier sicher eine grosse Herausforderung. Wir versuchen, so viele Doppelführungen wie möglich anzubieten. Das heisst, wir schieben nach oder vor einem fahrplanmässig verkehrenden Zug noch einen zusätzlichen Zug ein. Damit können wir auf den am stärksten nachgefragten Verbindungen die Kapazitäten verdoppeln.

Was bereitet Ihnen Bauchweh?

Auf der Gotthardachse verkehren neben den nationalen und internationalen Zügen auch mehrere S-Bahnsysteme und der Transitgüterverkehr. Damit ist diese Linie stark ausgelastet und hat nahezu keine freien Trassenkapazitäten. Zudem gelten für alle Züge, die durch den GBT verkehren, besondere Sicherheitsanforderungen, nicht alle dürfen also durchfahren. Weiter ist es noch nicht möglich mit Doppelstockzügen, welche deutlich mehr Kapazitäten haben als die einstöckigen Züge, auf der Gotthardachse zu verkehren. Das alles erhöht natürlich die betrieblichen Herausforderungen.

Und wie können Sie dem entgegenwirken?

Für den Verkehr ins Tessin bieten wir zusätzlich 44 000 Sitzplätze an. Zum einen verkehren 25 Zusatzzüge. Zum andern verstärken wir die regulären Züge aufs Maximum mit zusätzlichen Wagen. Reisenden von Zürich nach Locarno stehen zudem während der Spitzentage auch direkte Züge zur Verfügung.

Wie sieht es mit dem Velotransport aus?

Wie erwähnt haben wir Sicherheitsbestimmungen im Gotthard-Basistunnel. Deshalb besteht hier eine Reservationspflicht für Velos. Alternativ verkehrt von Karfreitag bis Ostermontag ab Zürich der «Gotthard-Weekender» mit Halten auf der Gotthard-Panoramastrecke nach Bellinzona und zurück. Er ist ideal für Wanderer und Ausflügler und bietet Platz für Velos und Gepäck. In diesen Zügen ist auch keine Velo-Reservation nötig.

Was sind Ihre ultimativen Reise-Tipps für den Osterverkehr in den Süden?

Das Wichtigste: Planen Sie Ihre Reise beizeiten! Wir empfehlen den Reisenden ins Tessin zudem, die EC-Züge zu meiden und die Sitzplätze zu reservieren. Reisende ab Zürich benutzen mit Vorteil jene Züge, die jeweils xx.32 fahren. Wer von Basel/Luzern her kommend in Arth-Goldau zusteigt, benützt am besten die Züge, welche jeweils um xx.18 Uhr fahren. Ansonsten raten wir den Reisenden generell, auf die Zusatzzüge auszuweichen. Daneben stehen den Reisenden in Zürich, Arth-Goldau, Lugano, Locarno und in Bellinzona Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuer für Auskünfte zur Verfügung.

Dimitri Beerli

Dimitri Berli

Infos und Reiseempfehlungen für Ostern: SBB Fahrplan

Mehr Informationen zum Reisen mit Velos: www.sbb.ch/velo.

Alles für deine Mobilität: Unsere Website in neuem Design.

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Modern, aufgeräumt und anpassungsfähig – so sieht der neue Internetauftritt der SBB aus. Das war nicht immer so: Erfahre in einer Zeitreise, wie unsere erste Website vor 21 Jahren daher kam und wie sie sich seither verändert hat.

Egal ob du mit dem Smartphone oder einem Grossbildschirm auf SBB.ch zugreifst, unsere Webseite passt sich nun automatisch der Displaygrösse an. Mit grossen Bildern und viel Weissraum kommt der neue Internetauftritt punkto Design in einem völlig neuen Gewand daher. So haben wir etwa den Online-Fahrplan optimiert, der den Passagieren Verbindungen zu 68 000 Haltestellen in ganz Europa anzeigt.

 

Ob eine Städtereise nach Rom oder eine Stippvisite auf dem Ballenberg: Ein smarter Freizeit- und Ferien-Finder führt dich auf SBB.ch direkt zu den passenden Ausflugsangeboten. Willst du am Abend noch shoppen gehen? Ein neues Tool zeigt dir auf einen Blick, welche Geschäfte in den grossen Bahnhöfen noch geöffnet haben. Der Zugang wird auch für Leute mit besonderen Bedürfnissen einfacher: Bis Ende Jahr gestalten wir alle Webseiten barrierefrei.

Kennst du dieses Geräusch noch?

Das waren noch Zeiten: Im Jahre 1996 schaltete die SBB ihre erste Website auf. Schon damals war der Fahrplan das Herz des Internet-Auftritts. «Auf einen Schlag konnte die ganze Schweiz den Online-Fahrplan nutzen. Das war ein wichtiger Meilenstein», erinnert sich SBB Community Manager Daniel Schwarz, der die digitale Entwicklung der SBB seit den Anfängen begleitet.

 

Die wichtigsten Veränderungen der Website im Überblick.

Seither hat sich viel getan: 1999 lancierte die SBB den ersten Ticket Shop auf SBB.ch. Es folgte der Tür-zu-Tür-Fahrplan und die Click & Rail-Angebote, eine Vorversion der Sparbillette. 2004 dann der nächste grosse Wechsel: Der Fahrplan rückte ins Zentrum des neu gestalteten Webauftritts. Danach kehrte etwas Ruhe ein. 2011 erlebte die SBB Website das letzte grosse Redesign. 2014 überarbeiteten wir die Startseite. Und nun beginnt am 4. April 2017 mit der responsiven Seite für die SBB ein neues digitales Zeitalter.  

 

Siehe selbst, wie sich SBB.ch über die Jahre weiterentwickelt hat:

Vier Köpfe und eine neue Website.

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Die neue Website der SBB hat die Feuertaufe bestanden. Was alles neu ist und wie sie sich im Verlauf der letzten 21 Jahren verändert hat, hast Du ja bereits im Beitrag von Simone erfahren. Wie aber setzt man eigentlich ein solch grosses Projekt um und wer ist verantwortlich, dass die Site pünktlich online geht? Wer entscheidet, wo du welche Inhalte vorfindest? Und nicht zuletzt: wer programmiert das System so, dass jeder Klick ans richtige Ziel führt?

Klar ist: für den neuen Webauftritt sbb.ch haben sich viele Mitarbeitende und externe Partner über Monate hinweg richtig ins Zeug gelegt, damit du heute deine gewünschte Information noch schneller findest. So zum Beispiel Sabrina, Joice, Bruno und Florian. Sie sind vier von vielen, die am neuen Webauftritt beteiligt gewesen sind. Sie geben dir einen kleinen Einblick in die Entstehung der neuen Website der SBB.

 

Joice Silva Loureiro, Produktmanagerin Digital Accessibility.

Was genau sind deine Hauptaufgaben beim Relaunch von sbb.ch?

Ich bin dafür verantwortlich, dass der Inhalt auf SBB.ch barrierefrei wird. Eine Webseite ist dann barrierefrei, wenn diese durch Personen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen wahrgenommen und bedient werden kann. Die SBB setzt dabei auf den international anerkannten Standard des World Wide Web Consortiums zur Barrierefreiheit, die Web Content Accessibility Guideline 2.0. Das heisst, wir gestalten die bestehenden Webinhalte wie Grafiken, PDFs, Texte, Links und Videos barrierefrei. Ausserdem schule ich die SBB Webredaktion, die künftig darauf achten muss, dass Webinhalte barrierefrei publiziert werden.

Warum war das Redesign aus deiner Sicht als Produktmanagerin Digital Accessibility dringend nötig?

Die SBB ist gesetzlich verpflichtet, alle ihre Dienstleistungen barrierefrei zur Verfügung zu stellen – auch die digitalen. Die bisherige Website war nicht vollständig barrierefrei. Auch die neue Seite ist es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. So gibt es zum Beispiel PDFs, die wir noch nicht aufbereiten konnten. Die SBB strebt an, bis Ende 2017 sbb.ch die Barrierefreiheit der Website zu zertifizieren.

Mit dem Relaunch schaffen wir eine gute Basis dafür. Nach dem Relaunch müssen wir weiter an der Barrierefreiheit der Inhalte arbeiten. Ausserdem stehen einige Software-Anpassungen aus, die wir bis zum Relaunch nicht umsetzen konnten.

Was ändert sich und inwiefern macht es das für den Nutzer mit besonderen Anforderungen an eine Webseite besser?

Benutzer mit besonderen Bedürfnisse bedienen Webseiten mit Hilfe von spezieller Software und Hardware, sogenannten assistierenden Technologien. Dazu gehören etwa Screen-Reader oder Vergrösserungssoftware, die Blinden oder Personen mit stark eingeschränktem Sehvermögen helfen, den Bildschirminhalt wahrzunehmen. Stark motorisch eingeschränkte Personen benutzen Augen- oder Sprachsteuerungssysteme, um ihre Computer zu bedienen. Die Inhalte auf sbb.ch wurden für die Nutzer dieser Technologien aufbereitet.

Nutzer mit «normalen» Bedürfnissen können die Seite wie gewohnt bedienen. Aber: Auch sie profitieren von einer barrierefreien Webseite, von gut strukturierten Inhalten, guter Tastaturbedienbarkeit und vom schlicht gehaltene Layout. Der Inhalt von barrierefreien Webseiten lässt sich ausserdem mit Suchmaschinen besser auffinden.

 

Bruno Spicher, Head of Digital Products und Projects.

Bruno, was genau sind deine Hauptaufgaben beim Relaunch von sbb.ch?

Als «Head of Digital Products and Projects» habe ich die Rolle des «Product Owners» wahrgenommen. Ich bin also quasi der Besitzer des Projekts (lacht) und unter anderem verantwortlich gewesen, die anfallenden Aufgaben zu priorisieren und die verschiedenen Auftraggeber und Anspruchsgruppen innerhalb der SBB fachlich zu vertreten und zu betreuen. In solch grossen Projekten ist es wichtig, dass die Auftraggeber jederzeit gut betreut sind. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass dann das Projekt in geordneten Bahnen verläuft. Und ich habe dafür gesorgt, dass alle Beteiligten regelmässig über den Verlauf und die Entwicklung des Projekts informiert gewesen sind.

Warum war das Redesign aus deiner Sicht dringend nötig?

Unser vorheriger Webauftritt vom Mai 2011 ist in die Jahre gekommen. Über 20 Prozent der Kunden greifen heute mit dem Smartphone auf die Website zu, von da werden sie auf die mobil optimierte Site weitergeleitet. Dort finden die Besucher jedoch nur einen Bruchteil unserer Inhalte vor, was ärgerlich sein kann, wenn bestimmte Inhalte nicht auffindbar sind. Mit dem neuen Auftritt und den für alle Geräte optimierten Inhalten tragen wir diesem Umstand Rechnung. Ausserdem haben wir die Inhalte für die Website und für die mobile Version jeweils aufwändig doppelt bewirtschaftet, auch das fällt nun weg. Die Website werden wir fortlaufend weiterentwickeln: zusammen mit unseren Kunden, die sich in der SBB Community engagieren. Noch ist nicht alles besser, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Oder wie es so schön in der legendären Esso-Werbung aus den 80-er Jahren heisst: «Es gibt noch viel zu tun, packen wir es an.»  

Was ändert sich hauptsächlich und inwiefern profitiert der SBB Kunde davon?

Der Webauftritt ist neu für alle Endgeräte optimiert, die Inhalte werden auf der jeweiligen Bildschirmgrösse entsprechend dargestellt. Das Design und die Inhalte sind inspirierend und sollen unsere Kunden anregen, sich durch die Angebote durchzuklicken. Insbesondere die Bereiche «Bahnhof & Services» und «Freizeit & Ferien» sowie der «Fahrplan» sind im Vergleich zur alten Website stark vereinfacht worden; die Inhalte sind aufgeräumt und übersichtlich. Das Design lehnt sich an die App SBB Mobile an, der Wiederkennungseffekt ist für die Kunden hoch. Der neu gestaltete Webshop wird im Laufe des Jahres aufgeschaltet und steht in der Zwischenzeit weiterhin als Preview-Version zur Verfügung. Bis Ende Jahr wird die Site auch barrierefrei zugänglich.

Was ist dein Lieblings-Feature der neuen Website oder dein persönlicher Tipp?

Mein Lieblingsfeature ist das sogenannte «Next Best Click-Element». Dieses Element, wie z.B. «Kontakt», «Link», «Downloads» oder «Kaufen» ist jederzeit sicht- und klickbar; es haftet am oberen Bildrand und verschiebt sich nicht beim Scrollen.

 

Sabrina Bigler, Digital Channel Managerin.

Sabrina, was genau sind deine Hauptaufgaben beim Relaunch von sbb.ch?

Ich bin innerhalb der Abteilung Digital Business für das Designkonzept und dessen Umsetzung verantwortlich. In der ersten Phase habe ich die Anforderungen an den neuen Webauftritt gesammelt und so aufbereitet, damit die Designer ein Konzept ausarbeiten konnten. Mit externen Partnern haben wir folglich das Design und die Interaktionsmöglichkeiten entwickelt; mittels Usability-Tests sind Gebrauchstauglichkeit und Benutzerfreundlichkeit überprüft worden. Anschliessend sind die neuen Designs und verschiedenen Seitentypen im Redaktionssystem umgesetzt worden. Ich habe dafür gesorgt, dass die Content Manager, diejenigen Mitarbeitenden, die Inhalte im System einpflegen, auf einer benutzerfreundlichen Redaktionsoberfläche arbeiten können. Das hat diverse Abnahmerunden, Tests und Schulungen erfordert.

Warum war das Redesign aus deiner Sicht dringend nötig?

Letzte Umfragen auf der aktuellen Website haben gezeigt, dass die Kunden unseren Webauftritt nicht mehr zeitgemäss wahrgenommen haben. Die Internet-Welt ist sehr schnelllebig, deshalb ist es wichtig, stets auf einem modernen und aktuellen Stand zu sein, auch hinsichtlich Sicherheitsanforderungen und Barrierefreiheit (erfahre dazu mehr im Porträt von Joice). Wir können uns noch nicht zurücklehnen, es liegt noch viel Arbeit vor uns. Aber die Basis ist gelegt für eine moderne, personalisierbare Website für die nächsten Jahre, die auch die Anforderungen der Barrierefreiheit erfüllt.

Was ändert sich hauptsächlich und inwiefern profitiert der SBB Kunde davon?

Die wichtigste Änderung ist sicher das Responsive Design. Das heisst, dass sich die neue Darstellung des Webauftritts automatisch der Displaygrösse des Geräts anpasst – auf Smartphone, Tablet oder Desktop-PC. Auch die Benutzerführung hat sich massgeblich vereinfacht: Das Design ist so gestaltet, dass sich relevante Informationen viel schneller finden lassen, da sie neu strukturiert und einheitlich gestaltet worden sind. Doch nicht nur die Gestaltung ist neu und zeitgemäss, auch technisch gibt es Neues: So gibt es künftig über den SwissPass ein Benutzerkonto; man meldet sich einmal an und kommt in nur drei Schritten an sein Billett.

Was ist dein Lieblings-Feature der neuen Website oder dein persönlicher Tipp?

Neben der sehr praktischen SBB Uhr im unteren Bereich der Site (mit original 2-Sekunden-Verzögerung des Sekundenzeigers) sind es viele Kleinigkeiten, die die Benutzer bei der Interaktion positiv überraschen werden. Diese sollen sie aber selbst entdecken. :-)

 

Florian Stürzinger, Art Director bei Unic.

Was genau sind deine Hauptaufgaben im Projekt Relaunch sbb.ch?

Als Art Director habe ich das visuelle Konzept erarbeitet, also alles ausser dem Fahrplan. Nach der Fertigstellung des Designs habe ich ausserdem den Styleguide für die neue Webseite erstellt. Also die Gestaltungsrichtlinien, die beschreiben, wie bestimmte Elemente einer Website zu gestalten sind. Diese Richtlinien sorgen für ein einheitliches Erscheinungsbild.

Warum war ein Redesign aus deiner Sicht als Art Director nötig?

Leicht versetzt zum Webdesign aus dem Jahr 2010 wurde auch das CI/CD der SBB neu erarbeitet. Die grundlegenden Brand-Elemente standen damals aber noch nicht zur Verfügung. Demnach passte die alte Website nicht mehr zum heutigen Erscheinungsbild der SBB. Ausserdem sollte eine Website heutzutage responsive sein, also von jedem Gerät mit Browser bedienbar sein.

Was ist neu und inwiefern profitiert der SBB Kunde davon?

Der Brand SBB wird nun spürbar und zeitgemäss auf allen Geräten zur Verfügung gestellt. Die umfassenden Inhalte bleiben im grossen und ganzen unverändert. Die relevanten Informationen werden aber so fokussiert wie möglich in Szene gesetzt. Wesentlich überarbeitet und verbessert ist ausserdem der Fahrplan und inspirierende Freizeit- und Ferien-Angebote stehen nun mehr im Zentrum.

 

Hinter den Kulissen der SBB Reiseplaner App.

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Wie oft werden Nutzer von gängigen Apps um konstruktives Feedback gefragt? Im Normalfall eher selten. Aber genau dies ist die Idee der SBB Reiseplaner App, welche seit Beginn zusammen mit Nutzern entwickelt wird. Das Ziel ist eine App, die genau den Bedürfnissen der Pendler und Reisenden entspricht.

Und diese Vorgehensweise scheint Früchte zu tragen. Seit der Lancierung der App im Dezember 2016 wurde sie schon über 40’000 Mal heruntergeladen und wird täglich von hunderten Reisenden genutzt. «Die Nutzungszahlen überschreiten unsere Erwartungen um ein Vielfaches», bestätigt Philipp Leimgruber, der Hauptverantwortliche für die SBB Reiseplaner App.

Aber auch nach der Lancierung wird die App kontinuierlich weiterentwickelt. Tagtäglich sammelt das Team um Philipp Feedback aus verschiedensten Quellen. Seien es Kommentare von Nutzern der SBB Preview Community, Bewertungen in den App Stores oder einzelne E-Mails – alle Inputs werden gleich ernst genommen. Die Experten bündeln diese wertvollen Inputs thematisch und priorisieren sie je nach Häufigkeit oder Umsetzungsmöglichkeit.

Das Team hinter der SBB Reiseplaner App.

Kürzlich hatte ich die Möglichkeit, das Team von SBB Mitarbeitenden an ihrer wöchentlichen Sitzung näher kennenzulernen. In einem sonnigen Sitzungszimmer im Berner Monbijou Quartier treffen sich Philipp, Jenny, Lucie und Fabio jeweils zu ihrem «Deep Dive Meeting», wo sie sprichwörtlich in die Materie eintauchen. Dort bespricht Philipp mit seinem Team die neusten Nutzer-Feedbacks und schmiedet Pläne, wie die App weiterentwickelt werden soll.

Mit von der Partie ist Lucie, verantwortlich für die Strukturierung und Gestaltung der eigentlichen Benutzeroberfläche der App. Unter ihr Hoheitsgebiet fallen auch die verschiedenen Abläufe, die Nutzer beispielsweise bei einer Anfrage durchspielen. Im Fachjargon nennt man ihren Bereich «User Experience». Ich merke rasch, dass sich Lucie mit der SBB Reiseplaner App intensiv auseinandersetzt. Denn sie kennt jeden Screen wie ihren eigenen Hosensack.

Jenny schaut, wie die Entwickler den Anforderungen an die App gerecht werden können. Wie passen die neuen Features in den Zeitplan, und wann wird das Update für die Nutzer verfügbar sein? Als Business Analystin hat sie auch einen Gesamtüberblick über die zahlreichen Partner, die an die Reiseplaner App angebunden sind. Denn bei jeder Suchanfrage werden Daten zwischen den Schnittstellen hin- und hergeschickt – sei es die Verfügbarkeit von Mobility-Fahrzeugen oder Velos und E-Bikes von   PubliBike.

Wenn jemand den Fussweg von Locarno nach Basel berechnen würde…

Für die Kombination der verschiedenen Verkehrsmittel in der App ist Fabio der richtige Ansprechpartner. Er analysiert die verschiedenen Möglichkeiten und Kundenwünsche. Das Thema an der heutigen Sitzung widmet sich der Fussweg-Geschwindigkeit, welche die App ausgibt. Könnte es sein, dass die App zu optimistische Zeiten angibt? Theoretisch ist es möglich, in 35 Stunden und 42 Minuten von Locarno nach Basel zu wandern. Praktisch ist es aber eher weniger, denn über die 178 Kilometer kommt man auf eine Gehgeschwindigkeit von knapp 5 Kilometer pro Stunde… Fabio weiss, dass die Entwickler Standardwerte hinterlegt haben – diese entsprechen jedoch nicht immer der Realität.

Auf vielfachen Wunsch der Community soll es in der App also möglich sein, die Grundgeschwindigkeit fürs Gehen und Velofahren individuell und auf sinnvolle Weise festzulegen. Denn nicht jeder geht so schnell wie ein Zürcher Banker, und bergauf zu wandern geht normalerweise etwas gemächlicher vonstatten als bergab.

Was nach einer trivialen Anforderung tönt ist in der Umsetzung weit komplexer. Zum Glück kann das Projektteam auf bestehende Erkenntnisse aufsetzen. Fabio zitiert eine ETH-Studie zur Gehgeschwindigkeit in Schweizer Städten und zeigt eine Formel, wie diese Hürde in der Entwicklung überbrückt werden kann.

Die Ansprüche von Nutzern der Reiseplaner App stehen bei der Umsetzung von neuen Funktionen immer im Vordergrund. Denn was nützt eine aufwendige Programmierung, wenn die Lösung am Schluss nicht einfach und leicht verständlich daherkommt? Aus Sicht der Benutzerfreundlichkeit weiss Lucie ganz genau, ob Nutzer einen Regler lieber schieben oder anklicken würden. Oder wo sie auf der Oberfläche eine Funktion suchen würden.

Lucie hat die Funktion bereits skizziert und zeigt dem Team, wie diese in der App künftig konkret aussehen wird.

Auf dem Sitzungstisch liegen fünf Smartphones verschiedener Generationen und Betriebssysteme. Denn bei jeder Weiterentwicklung ist es wichtig, dass die App sowohl auf kleinen wie auf grossen Bildschirmen, auf iPhones wie auf Android-Geräten einwandfrei funktioniert.

Schon vor der Lancierung habe ich die Entwicklung der SBB Reiseplaner App mitverfolgt, wobei ich noch nie eigene Ideen eingebracht habe. Ich benutze die App regelmässig und schätze daran besonders, wie sie meine Fahrtwege unter Einbezug aller möglichen Verkehrsmittel berechnet. Nach dem Blick hinter die Kulissen weiss ich, wo meine Verbesserungswünsche landen werden: Auf dem Projekttisch von Philipp, Lucie, Jenny und Fabio…

Weitere Informationen zum  SBB Reiseplaner.


Transport am Gotthard zur Osterzeit.

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Der Traum vom Süden – zu Ostern wird dieser Traum regelmässig zum Albtraum in Form einer Blechlawine vor dem Gotthard Autotunnel. Vor der Eröffnung des Autotunnels 1980 war die Bewältigung des Motorfahrzeugverkehrs zwischen Nord und Süd Aufgabe der SBB.

 

Wer weiss es noch? Vor 1980 wurden Motorfahrzeuge nicht nur durch den Simplon Richtung Süden verladen, sondern auch durch den Gotthard. Die Alpendurchstiche der Bahnen waren besonders gefragt, wenn die Passstrassen wegen der Schneelage noch gesperrt waren, was zur Osterzeit öfters der Fall war. Und da zu Ostern besonders viele Nordländer und Nordländerinnen dem langen Winter in Richtung Süden entfliehen wollten, waren die Bahnen zu dieser Zeit nicht nur mit einem vermehrten Passagier-, sondern auch Transportaufkommen konfrontiert.

Autoverlad Göschenen-Airolo, 1952.

Die Entwicklung der Anzahl transportierter Motorfahrzeuge am Gotthard widerspiegelt die Massenmotorisierung in den 50er Jahren: Vor dem 2. Weltkrieg wurden bereits 10 015 Fahrzeuge befördert. In den Kriegsjahren brach der Autoverlad dann komplett zusammen. Nach dem Krieg 1946 waren es dann wieder 10 095 Fahrzeuge. Nur sechs Jahre später waren es bereits fünf Mal mehr, nämlich 50 454 Stück.

Autoverlad am Gotthard 1948.

Trotz der rapiden Zunahme verkündete das SBB Nachrichtenblatt 1952, die SBB sei «in der Lage, auch den grössten Stossverkehr in zufriedenstellender Weise zu bewältigen». So wurde bis dahin die angestiegene Menge an Autos und Motorfahrrädern mit denselben Mitteln wie vor dem Krieg befördert. Noch im selben Jahr wurde die SBB aber eines Besseren belehrt: Der unerwartete «Massenansturm an Ostern 1952» mit langen Wartezeiten sorgte für starke Kritik in der Presse. Daher wurden auf Ostern 1953 Neuerungen eingeführt, um die «Transportschlacht» zu überstehen. Ein Problem bestand offenbar in den zu langen Ladezeiten. Um diese zu verkürzen, mussten die Lenkerinnen und Lenker neu in ihren Fahrzeugen verbleiben und wurden nicht wie sonst üblich in angehängten Personenwagen untergebracht.

Personenwagen im Autoverladezug, 1948.

Ein kontinuierlicher Anstieg (1955 wurde die 100 000er Marke gesprengt, 1960 die 200 000er) der Transportzahlen erforderte diverse weitere betriebliche und bauliche Anpassungen. Airolo und später auch Göschenen erhielten neue Verladerampen mit neuen Ticketsystemen, zur Entlastung wurde teilweise bereits in Erstfeld verladen und auch das Rollmaterial wurde mit neuen Flachwagen erweitert.

Autozug mit Passagieren in den Autos, 1959.

Die Anpassungen waren offenbar zur Zufriedenheit der Generaldirektion der SBB ausgeführt worden, so dass diese am Gründonnerstag 1960 den Betrieb an den neuen Verladerampen stolz ausländischen Gästen vorstellte.

Bild der Generaldirektion.
Die Generaldirektion der SBB mit Gästen in Göschenen, 1960.

Lange konnten Sie sich aber nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen: Die Anzahl der transportierten Motorfahrzeuge durch den Gotthard stieg bis 1967 auf über 550 000 Stück an. Im selben Jahr wurde dann der San Bernardino-Strassentunnel eröffnet, was eine Entlastung für den Verkehr am Gotthard bedeutete. 1979 wurden aber immer noch über 400 000 Autos und Reisecars verladen.

Am 5. September, mit der Eröffnung des Autotunnels, stellte die SBB den Autoverlad am Gotthard ein. Staumeldungen am Gotthard sorgen bei der SBB seither höchstens noch für eine Mehrauslastung von Reisezügen.

 

IMG_0925Text: Lukas Gerber, Leiter Vermittlung, Marketing und Kundenservices bei SBB Historic.

Weitere spannende Einblick in die Schweizer Eisenbahngeschichte findest du im Blog von SBB Historic.

Hamburg, meine Perle: Wir kommen wieder!

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Hamburg ist jederzeit eine Reise wert – eigentlich egal, ob im Sommer oder Winter. Und so zog es Nicole und mich einmal mehr für ein Wochenende in eine unserer deutschen Lieblingsstädte. Hamburg hat wahnsinnig viel zu bieten. Und auch wenn wir beide schon in Hamburg waren, ist es immer wieder schön, zurückzukommen.

Unsere Reise beginnt am Hauptbahnhof in Zürich um 8 Uhr morgens. Denn dieses Mal geht es mit dem Zug in die Hansestadt! Bewaffnet mit Proviant und Kaffee suchen wir unser Abteil. Schnell finden wir unsere Plätze und freuen uns gleich mal riesig darüber, dass wir in der 1. Klasse kostenloses Wi-Fi haben. Da schlägt das Bloggerherz doch gleich höher! Mit Proviant, Instagram, arbeiten am Laptop und einem Besuch im Bistro vergehen die siebeneinhalb Stunden dann auch definitiv viel schneller als erwartet. Ebenfalls ein Vorteil wenn man mit dem Zug reist: Man sieht viel von Deutschland, denn man reist quasi einmal quer durchs Land!

In Hamburg angekommen, quartieren wir uns im Ibis Hamburg City in der Nähe des Hauptbahnhofs ein. Bahnhof und Hotel liegen super zentral und so kann unser Mädelswochenende in Hamburg kurz darauf so richtig beginnen.

hamburg_hafen
Valeria.

Shoppen und essen im Karolinenviertel.
Als erstes zieht es uns in eines unserer Lieblingsviertel der Stadt, ins Karolinenviertel. Unzählige kleine, individuelle Shops, Bars und Restaurants säumen die Strassen. Die grossen Laden- und Restaurantketten sind hier noch nicht eingezogen, was den aussergewöhnlichen Charme des Viertels ausmacht.

Durch Social Media sind wir auf ein trendiges Restaurant aufmerksam geworden, das wir unbedingt besuchen wollen: The Burger Lab! Wie der Name schon verrät, hier ist Burger essen Programm. Ebenfalls toll finden wir, dass ausschliesslich mit regionalen Zutaten gekocht wird. Unser Fazit: Hervorragende Burger in cooler Atmosphäre.

Frühstücksparadies Hamburg.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg ins Café Knuth im Stadtteil Altona. Generell muss gesagt werden, dass Hamburg eine äusserst ausgeprägte Frühstückskultur pflegt. Brunch-Liebhaberinnen, wie wir es sind, kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten und das «Knuth» mausert sich dabei vom Fleck weg zu unserem Favoriten. Das Lokal ist super gemütlich, das Essen lecker und alles wird mit viel Liebe zum Detail serviert. Aber Achtung, reservieren ist Pflicht!

Hamburg Städtetrip Knut
Lecker Frühstück im Café Knuth.
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Kaffee und Kuchen in der Zuckermonarchie.

Ebenfalls sehr zu empfehlen ist das vielleicht süsseste Café überhaupt, die Zuckermonarchie. Zumindest Frauenherzen schlagen hier definitiv höher. Leider haben wir keinen Platz mehr für den Brunch bekommen. Dafür wärmen wir hier unsere kalten Füsse bei Kaffee und Kuchen auf und möchten am liebsten gar nicht mehr gehen.

Zu Fuss durch den Elbtunnel und in die Speicherstadt.
Danach möchten wir noch einiges von der Stadt entdecken. Den Hamburger Hafen zu besuchen ist natürlich Pflicht, eine Hafenrundfahrt ist ausserdem sehr zu empfehlen. Wir möchten uns unbedingt noch den Elbtunnel anschauen, den wir beide noch nie gesehen haben. Der unter Denkmalschutz stehende Tunnel beeindruckt uns sehr. Fasziniert schauen wir zu, wie neben Velofahrern und Fussgängern, auch Autos mit dem Lift nach oben befördert werden.

Hamburg Städtetrip Elbtunnel
Zu Fuss durch den alten Elbtunnel.

Zu Fuss laufen wir weiter Richtung HafenCity. Ein modernes Quartier, dessen Bild von der Elbphilharmonie, Hafenkränen und neuen, topmodernen Wohnhäusern und Büros geprägt ist. Wir schlendern etwas durch die Strassen, legen den einen oder anderen obligatorischen Fotostopp ein und gehen weiter in die Speicherstadt.

Hamburg Städtetrip Speicherstadt
Die Speicherstadt.

Die Speicherstadt verkörpert mit ihren wunderschönen Backsteinhäusern das typische Hamburg. Der ehemalige Lagerhauskomplex steht unter Denkmalschutz und ist seit 2015 Teil des UNESCO Welterbes. Auch hier finden wir unzählige tolle Fotomotive.

Modelleisenbahnen für Gross und Klein.
Wer genügend Zeit mitbringt, kann in der Speicherstadt die grösste Modelleisenbahnanlage der Welt, das Miniatur Wunderland, besuchen. Auf sage und schreibe 1300 Quadratmetern findet man 15,4 Kilometer Gleise, auf denen 930 digital gesteuerte Züge verkehren. Richtig beeindruckend! Auch hier sollte man sich unbedingt schon vorher online ein Ticket sichern, um langes Anstehen zu vermeiden.

Am letzten Tag ist noch etwas Shopping an der Mönckebergstrasse angesagt, welche bis zum Hamburger Hauptbahnhof führt. Leider heisst es danach schon wieder Abschied nehmen. Schweren Herzens steigen wir in den ICE zurück nach Zürich.

Aber wir wissen, Hamburg, wir kommen wieder!

 

Bequem in die Herzen Europas reisen.

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Aktualisiert: 18.4.2017

Florenz: Romantische Renaissance-Stadt in der Toskana.

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Unsere Reise startet in Zürich am Hauptbahnhof, wo bereits um 7:32 Uhr unser EuroCity auf Gleis 9 auf uns wartet. Erster Halt: Mailand! Die Reise nutzen wir, um an unseren Blogs Princess und Littlecity zu arbeiten. Die wunderschöne Zugfahrt  in den Süden geniessen wir trotzdem.

Die Reise mit dem Zug durch das Tessin ist einfach immer wieder toll. Und so vergeht die Zeit relativ schnell, bis wir in Milano Centrale ankommen. Dort kaufen wir rasch Proviant für die Weiterfahrt ein. Denn unsere Reise geht 45 Minuten später auch schon wieder weiter, mit dem Eurostar nach Florenz.

 

30 Minuten schneller im Süden.
Dank dem Gotthard-Basistunnel sparst du seit dem 11. Dezember 2016 ganze 30 Minuten an Reisezeit. So bist du noch schneller im Tessin oder in Italien. Eine Fahrt von Zürich HB nach Milano Centrale dauert neu nur noch 3 ½ Stunden.

 

Ein erster Streifzug durch Florenz.

Rund eineinhalb Stunden später kommen wir in einer ganz anderen Welt an. Bella Italia! Nach dem Einchecken in unser Hotel nutzen wir das wunderschöne Wetter natürlich sofort für einen ersten Streifzug durch die Stadt.

Florenz_Kathedrale Santa Maria del Fiore

Schon von weitem ist die berühmte Kathedrale Santa Maria del Fiore, auch Dom von Florenz genannt, zu sehen. Und genau da zieht es uns als Erstes hin. Auf dem Platz vor der Kathedrale müssen wir einen Moment innehalten. Was für eine eindrückliche und wunderschöne Kathedrale im gotischen Baustil! Die Domfassade ist einzigartig schön.

Florenz, die perfekte Fussgängerstadt.

Von der Kathedrale aus geht es zu Fuss weiter zum nächsten Hotspot. Und genau das gefällt uns so an Florenz. Man kann die Stadt zu Fuss entdecken, da alles relativ nahe zusammenliegt.

Florenz_David Statue_Piazza della Signora

Und so erreichen wir in wenigen Minuten eine weitere berühmte Sehenswürdigkeit von Florenz: Die Piazza della Signoria. Das frühere politische und soziale Zentrum der Stadt ist einer der bekanntesten Plätze ganz Italiens. Hier treffen wir auch auf eine Kopie von Michelangelos berühmten David, den wir natürlich fleissig fotografieren. Und wir staunen nicht schlecht, als wir neben den alten Mauern und Statuen eine riesengrosse, goldglänzende Schildkröte auf dem Platz entdecken!

Pizza mal anders.

Die Wahl, womit wir am Abend unsere Mägen verwöhnen, ist schnell getroffen. Natürlich muss man in Italien mindestens einmal Pizza essen! Wir entscheiden uns nicht für irgendeine Pizzeria, sondern für das Berberè. Das Lokal ist für seine Pizza aus Sauerteig bekannt. Unser Fazit: Sehr lecker, ein richtiger Geheimtipp! Und von der gegrillten Wassermelone zum Apéro träumen wir noch heute …

Florenz_Restaurant Berberè Pizza

Die älteste Segmentbogenbrücke der Welt.

Nicht verpassen darf man in Florenz die vielleicht bekannteste Brücke Italiens, die Ponte Vecchio. Auf der alten Brücke befinden sich schon seit 1345 kleine Läden, wo man heute vorwiegend Schmuck kaufen kann. Die Ponte Vecchio  ist nicht nur die älteste Brücke, die über den Arno führt, sondern gar die älteste Segmentbogenbrücke der Welt.

Florenz_Ponte Vecchio

Die besten Fotos der Brücke macht man übrigens von der benachbarten Ponte Santa Trinita, von wo aus man einen wunderbaren Blick auf die Ponte Vecchio hat. So weicht man auch gleich der Menschenmenge auf der Ponte Vecchio aus. Die Brücke ist zu fast jeder Uhrzeit sehr gut besucht.

414 Stufen hoch auf Giottos Glockenturm.

Florenz ist auch von oben wunderschön. Besonders eindrücklich sieht man das von Giottos Glockenturm oder der Kuppel der Kathedrale Santa Maria del Fiore aus.

Florenz_Aussicht vom Glockenturm der Kathedrale Santa Maria del Fiore

Unser Geheimtipp für alle, die über die Dächer von Florenz schauen möchten: Die Schlange zum Anstehen ist in der Regel beim Glockenturm deutlich weniger lang, als bei der Kathedrale, und man geniesst auch von da aus eine atemberaubende Aussicht – nachdem man die 414 Treppenstufen erklommen hat. Von der Aussichtsplattform des Turms sieht man wunderbar auf die beeindruckende Kuppel der Kathedrale. Spannender Fakt: Für den Bau der Kuppel wurden mehr als vier Millionen Backsteine verbaut. Unglaublich! Da kommen wir aus dem Staunen fast nicht mehr heraus.

Der schönste Sonnenuntergang der Stadt.

Das Highlight unseres Wochenendes in Florenz ist ein Sonnenuntergang, der schöner nicht sein könnte. Dafür spazieren wir etwas den Hang hoch auf den Piazzale Michelangelo, von wo aus man über die ganze Stadt sieht.

Der Platz ist besonders bei Sonnenuntergang sehr gut besucht und es lohnt sich, genug früh da zu sein, um noch ein gutes Plätzchen zu ergattern!

Florenz_Piazzale Michelangelo Sonnenuntergang

Schlemmen und einkaufen im Mercato Centrale.

Am letzten Tag, bevor wir uns um 14:00 wieder in den Zug zurück in die Schweiz setzen, machen wir noch einen Halt im Mercato Centrale. In der zweistöckigen Markthalle findet man alles, was das Herz begehrt. Ganz besonders angetan hat es uns der zweite Stock der Markthalle. Wir bereuen richtig, dass wir eben erst gefrühstückt haben. Denn wer eine grosse Portion Hunger mitbringt, wird hier mit den feinsten italienischen Spezialitäten verwöhnt.

Florenz_Mercato Centrale

Natürlich landet in unseren Taschen noch das eine oder andere Mitbringsel für die heimische Küche. Und dann heisst es für uns leider auch schon wieder Abschied nehmen, denn der Zug wartet schon auf uns.

Ciao Bella Italia, ciao du wundervolles Florenz!

 

Bequem in die Herzen Europas reisen.

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Aktualisiert: 21.4.2017

Wie funktioniert eigentlich SBB Mobile?

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Das Billett auf dem Weg zum Perron gelöst – SBB Mobile erleichtert vielen unserer Kundinnen und Kunden den Alltag. Doch einige kennen den mobilen Billettkauf noch nicht. Mit Pro Senectute auf Tour arbeiten wir daran, das zu ändern.

 

SBB Mobile ist eine der meistgenutzten Apps der Schweiz. Tagtäglich rufen tausende Kunden den Fahrplan ab oder kaufen sich ein Billett – die Tendenz ist steigend. Doch für viele bedeutet der digitale Billettkauf eine grosse Herausforderung. Denn nicht alle sind mit Smartphones, Apps und Onlinebezahlung vertraut.

Deshalb bieten wir zusammen mit Swisscom, Pro Senectute und Rundum mobil verschiedene Gelegenheiten an, um SBB Mobile zu verstehen und im Alltag nutzen zu können. Dazu gehören über 200 Schulungen zum Thema Fahrplanabfrage und Billettkauf sowie die persönliche Beratung an der Pro Senectute Tour.

 

Mit Pro Senectute auf Tour.

Die Pro Senectute setzt sich für die Mobilität von Seniorinnen und Senioren ein. Zu ihrem 100-jährigen Bestehen reist die Organisation durch die ganze Schweiz und wir sind mit dabei. An unserem Stand informieren wir Besucherinnen und Besucher über SBB Mobile. Wir helfen den Interessierten die App zu installieren und erklären alle Funktionen.

 

«Schön, dass man hier ungeniert nachfragen kann.»

Ich war beim ersten, sehr gut besuchten Event in Chur mit dabei und habe die Stimmung vor Ort für euch eingefangen.

Peter Müller, Besucher des Pro Senectute Events in Chur: „Bisher habe ich meine Billette am Billettautomaten gekauft oder mein Sohn hat sie mir über mein Handy gelöst. Das nächste Billett kann ich jetzt selber auf dem Handy kaufen. Schön, dass man hier ungeniert nachfragen kann und einem geholfen wird.“

Jana Bühler, Mitarbeiterin der SBB, zeigt den Besuchern Tipps und Tricks von SBB Mobile: «Es freut mich, dass die Besucher so offen und interessiert auf uns zukommen und Fragen stellen. Wir durften heute ungefähr 200 Besucherinnen und Besuchern an unserem Stand begrüssen und es hat mir viel Freude bereitet, ihnen die App zu erklären und Fragen zu beantworten.»

Paul Schwarz interessiert sich für zukünftige Alternativen: «Ich habe die App heute heruntergeladen und zusammen mit einer SBB Mitarbeiterin angeschaut. Jetzt kann ich noch Auto fahren. Aber in Zukunft werde ich die App nutzen, um Billette zu lösen. So muss ich nicht mehr am Schalter Schlange stehen.»

 

Weitere Impressionen aus Chur am Pro Senectute Event.

 

Interessiert?

Die Pro Senectute feiert ihr 100-jähriges Bestehen und tourt durch die Schweiz. Immer mit dabei ist auch die SBB. An unserem Informationsstand erfährst du alles rund um SBB Mobile. Unsere Mitarbeitenden helfen dir, die App herunterzuladen und zeigen dir auch gerne, wie du den Fahrplan abfragen oder ein Billett lösen kannst: Tourdaten der Pro Senectute.

Informationen zu den kostenlosen Schulungen:

SBB Mobile Schulungen: Fahrplanabfrage und Billettkauf mobile.

SBB Mobile und SBB.ch Schulungen: Fahrplanabfrage und Billettkauf mobile und online.

SmartSuisse – Spannende Erkenntnisse zur smarten Zukunft der Schweiz.

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Der Begriff «Smart» ist in aller Munde: Vom «Smart Home» bis zum «Smart TV» scheint unsere Infrastruktur intelligenter und vernetzter zu werden. Aber wer hat schon einmal von einer smarten Ampel, Strassenlampe oder Veloglocke gehört?

Ja, das Internet der Dinge ist auf dem Vormarsch und macht auch vor den Stadtgrenzen keinen Halt. Spezielle Netzwerke auf ultratiefen Frequenzen können schon heute Bits und Bytes von allerlei Sensoren zurück in einen zentralen Speicher transportieren. So in Dublin, Irland, wo Daten über Luftschadstoffe oder Lärmemissionen erhoben werden. Die waadtländische Stadt Pully hingegen zählt auf Smartphone-Daten, die anonymisiert gesammelt werden, um den Verkehrsfluss sichtbar zu machen.

Kurz: Dublin und Pully gehören zu Vorreiterinnen in der Digitalisierung von städtischer Infrastruktur – sie können sich getrost «Smart Cities» nennen. Aber lange nicht alle Gemeinden und Städte sind schon so weit, ganz im Gegenteil. Zur Aufklärung über die neusten Entwicklungen und Chancen für öffentliche Verwaltungen fand am 27. April erstmalig ein Strategiekongress für Vertreter von Städten und Gemeinden, Politikerinnen, Vertreter von Bildungsinstituten und für Verkehrs- und Energieunternehmen statt. Die Smart Suisse in Basel wurde von der MCH Group organisiert, und die SBB war Hauptpartnerin. Als SBB Green Class-Blogger durfte ich an diesem breit abgestützten Event mit dabei sein und einen Blick in die Zukunft werfen.

 

Digitalisierung: Fehlendes Wissen bei öffentlichen Verwaltungen.
Die Digitalisierung hat einen Gang höher geschaltet und wirbelt die Marktwirtschaft momentan so richtig auf. Traditionelle Schweizer Unternehmen sind gefordert, proaktiv zu denken, technologisch aufzurüsten und auf Trends wie die Sharing Economy aufzuspringen. Ganz so schnell müssen Städte nicht reagieren, aber auch sie müssen zukünftige Entwicklungen früher denn je antizipieren. Nur fehlt ihnen das Wissen und das vernetzte Denken – die Digitalisierung schreitet zu rasant voran.

Am Beispiel von Dublin lässt sich ableiten, dass es kaum eine einfache Lösung geben wird. Städte müssen rasch eine intelligente Gesamtinfrastruktur erstellen, welche existierende Datenquellen verknüpft und neue Daten einsammelt. Seien es Daten von Verkehrsampeln, Sensoren in Mietvelos oder intelligente Billboards: In der Vision einer «Smart City» sollte alles in einen Topf fliessen, analysiert und optimiert werden. Dies zum Vorteil der Bürger, die im Gegenzug mehr Sicherheit oder weniger Stau geniessen.

In Verwaltungen herrscht noch zu oft Abteilungsdenken. Zudem haben Anbieter von Smart-Lösungen für die teils langen Vorlaufzeiten von städtischen Projekten kaum Verständnis. Laut Alexandre Bosshard, dem Direktor aus Pully, wirkt seine Stadt dem mit einer kleinen, aber feinen Arbeitsgruppe entgegen. Dadurch, dass Entscheidungsträger von Anfang an involviert sind, können Projekte schneller umgesetzt werden.

Dublin setzt auf ein Ökosystem an Start-ups, Technologiefirmen und kreativen Bürgern, die an Lösungen für gängige Probleme beteiligt sein wollen. Das Stichwort von Smart Dublin heisst «Co-Creation», also die gegenseitige Mitgestaltung von Lösungsansätzen. Dieser Ansatz hilft der Stadt zugleich, ihre Verantwortung gegenüber den Bürgern wahrzunehmen – sei es in Form von höherer Lebensqualität oder neuen Arbeitsplätzen.

 

Die Schweiz als smartes Vorzeigeland.
Laut Dr. Jörg Beckmann, dem Direktor der Mobilitätsakademie in Bern, gibt es nirgends auf der Welt so sichere Autobahnen wie in der Schweiz. Unsere Pöstler sind nachhaltig mit E-Töffli unterwegs, wir sind Bahnweltmeister und Champions in der Anzahl öV-Haltestellen. Fazit: «Die Schweiz ist somit ein geeigneter Testraum für smarte Mobilität, beispielsweise für selbstfahrende Fahrzeuge, die von Privatpersonen benutzt und als neue Form eines öffentlichen, individuellen Verkehrs etabliert werden könnten.»

Und tatsächlich tasten sich die grössten Betriebe des Landes langsam aber sicher an die Mobilität der Zukunft heran. SBB Green Class, das «all inclusive» Abo für Schiene und Strasse, ist nur ein Beispiel. Die Post in Sitten und ab Sommer auch die SBB in Zug experimentieren mit Smart Shuttles – kleinen Bussen ganz ohne Chauffeur. Diese Entwicklungen zeigen, dass traditionelle Schweizer Grossbetriebe zu vernetzten Mobilitätsdienstleistern werden.

«Smart Mobility» ist das Stichwort, welchem man an diesem Kongress immer wieder begegnet. Es geht darum, die gesamte Mobilitätskette von Tür zu Tür zu verstehen. Wie dieses Konzept in der Praxis aussehen könnte, erfahre ich am Stand der SBB. Dank einer Virtual Reality-Brille können neugierige Besucher einen Mobilitätsumschlagplatz der Zukunft betrachten. « Bahnhof » wäre zu kurz gegriffen, denn an diesem Hub lädt eine Flotte von selbstfahrenden Shuttles Passagiere ein und aus, S-Bahnen fahren je nach Ansturm öfter oder weniger oft, und Cargo-Züge warten, um die Schienen während verkehrsschwachen Zeiten zu befahren.

 

Steigerung der Lebensqualität dank neuen Mobilitätsformen.
Auf dem ehemaligen Güterbahnhof Wolf in Basel entsteht in den nächsten Jahren ein eigenständiges Stadtquartier samt Mobilitätshub, wo Menschen urban leben und smart arbeiten werden. Die SBB sieht voraus, dass Kunden in Zukunft solche Areale erwarten. Und sie plant die Infrastruktur der Zukunft schon heute. Nur ein Beispiel: Parkplätze werden zu Pick-up und Drop-off Zonen umgestaltet, so dass zukünftig zu Stosszeiten Dutzende selbstfahrende Autos ihre Passagiere am Bahnhof abladen können.

Städte ausserhalb der Schweiz sind gezwungen, existentiellere Probleme zu lösen. Andreas Meyer, CEO der SBB, ist kürzlich von einer Studienreise aus Singapur zurückgekehrt: «In der Schweiz ist es uns zu wenig bewusst, was in anderen Ländern gerade abgeht. Dort wird gegen Verschmutzung, Überbevölkerung, Verkehrsüberlastung und Sicherheitsprobleme angekämpft. Mittlerweile können wir uns für bessere Luft- und Lebensqualität engagieren.»

Nach einem Spaziergang entlang der Smart Avenue mit zahlreichen «Smart City»-Lösungen, wie E-Mietvelos oder Strassenlampen mit integrierter Ladestation, treffe ich mich mit der Co-Organisatorin des Events seitens SBB, Anja Riedle. Sie ist positiv überrascht und fasst den heutigen Tag zusammen: «Die erste Austragung der SmartSuisse Konferenz war ein voller Erfolg. Wir hatten ein volles Haus mit Vertretern von 70 Städten und Gemeinden aus allen Sprachregionen der Schweiz. Und wir planen bereits, die SmartSuisse zu einem jährlichen Anlass zu machen und sie auf mehrere Tage auszuweiten.»

Mehr Informationen: www.sbb.ch/smartcity

 

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